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Beispiel für Arbeitsplatzoptimierung vor Ort

Aufgabe: Überprüfung der Wirksamkeit der Lüftungsanlage am Sortierarbeitsplatz

Beschreibung des Arbeitsplatzes

Wertstoffsortieranlage, Sortierkabine mit moderner Verdrängungslüftung (Bild 1)

Bild 1: Bemessener Arbeitsplatz (2 Messpunkte, Pfeile)

Ergebnisse der Untersuchungen mit der Korrelierten Partikelzählung

Die spezifischen Kenndaten der Partikel-Verlaufskurven am Arbeitsplatz entsprechen trotz Verdrängungslüftung denen einer wenig wirksamen Verdünnungslüftung (– Korrelierte Partikelzählung). Die am belüfteten Arbeitsplatz und außerhalb des belüfteten Bereichs erhaltenen Messwerte waren fast gleich hoch. Turbulenzen im Zuluftstrom verursachten eine Verwirbelung von Frischluft mit hoch belasteter Totraumluft aus der Kabine bereits am Luftauslass. Die Belastungen am Arbeitsplatz liegen deutlich oberhalb des Technischen Kontrollwerts (TKW) für Kompostierungsanlagen.

Abbildung 1: Schimmelpilz-Konzentrationsverläufe (Arbeitsplatz in Atemhöhe: hellgrün).
Der Technische Kontrollwert (TKW) gilt nur für Kompostierungsanlagen.

Verbesserungsvorschlag

Stabilisierung der Zuluftströmung und Reduzierung der Turbulenzen.

Hier: Provisorium mit einer Folienabhängung zum Nachweis der Wirksamkeit (Bild 2).

Bild 2: Zuluftelement am Arbeitsplatz mit Folie abgehängt

Wirksamkeit der gegebenen Empfehlung

Die Schimmelpilz-Konzentrationen wurden mit dem Provisorium deutlich reduziert. Die Kenndaten der Verlaufskurven nach Stabilisierung der Zuluftströmung entsprechen nun denen einer wirksamen Verdrängungslüftung (– Korrelierte Partikelzählung). Der Technische Kontrollwert, der derzeit für Kompostierungsanlagen gilt, könnte eingehalten werden, sofern die Zuluftelemente mit einer Kunststoffschürze abgehängt werden.

Abbildung 1: Schimmelpilz-Konzentrationsverläufe nach Stabilisierung der Zuluftströmung
(Arbeitsplatz 1,5 m Höhe: hellgrün)

Fazit

Die Ursachen für erhöhte Messwerte am Arbeitsplatz konnten mit der Korrelierten Partikelzählung bereits vor Ort ermittelt werden. Empfehlungen für Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsplatzsituation leiteten sich aus den erhaltenen Verlaufskurven ab. Die Effektivität der empfohlenen Maßnahmen konnte bereits vor Ort ausgetestet und in Verlaufskurven anschaulich dokumentiert werden. Kosten- und Zeitaufwand für die technische Überprüfung und Optimierung der Lüftungsanlage wurden minimiert. Zeitaufwändige und stark kostenbehaftete mikrobiologische Untersuchungen bei ungünstigen Betriebszuständen (Bild 1) konnten entfallen.