Lüftung mit Sperrluftschleier

Luftreiniger gegen Schimmelpilze und Viren beim Schimmeltest am Arbeitsplatz

Lüftung mit Sperrluftschleier und Luftreiniger im Test

Das Labor Dr. Missel hat eine Neuentwicklung in Sachen Lüftung und Luftreiniger gegen Viren, Schimmelpilze und Bakterien am Arbeitsplatz einem Schimmeltest im stark beanspruchenden Praxisbetrieb unterzogen. Hersteller des Luftreinigers für den Arbeitsplatz ist die Schulz & Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH in Altenburg / Thüringen. Die Prüfung des Luftreinigers erfolgte in einer Sortierkabine einer Recyclinganlage für gebrauchte Folien. In der Sortierkabine soriert man alte, verschmutzte Folien mit der Hand. Recyclingmaterial aus Kunststoff ist bekanntermaßen erheblich mit Schimmelpilzen kontaminiert. Arbeitsplätze in diesen Anlagen sind deshalb oft sehr hoch mit Schimmelpilzen belastet. Lüftung und Luftreiniger basieren auf dem bewährten Luftduschenprinzip (TRBA 214). Dieses System gibt es jetzt mit einem starken Sperrluftschleier gegen Schimmelpilze und Viren.

Neuerungen an der Lüftung gegen Schimmelpilze und Viren

Diese zusätzliche Schutzmaßnahme gegen Schimmelpilze unterbindet das seitliche Vordrigen von impulsbeschleunigten Partikeln in den Frischluftstrom erwiesenermaßen vollständig https://www.schimmelpilz-messungen.de/2020/12/17/luftreiniger-mit-luftschleier-gegen-viren-im-test/. Auch Keime, bispielsweise Schimmelpilze, Bakterien und Viren, blockt die Lüftung sicher ab. Einsetzen kann man das technische Schutzverfahren deshalb auch an durch Viren gefährdeten Arbeitsplätzen, wie z.B. an der Kasse im Supermarkt. Vorausschauend könnten technische Schutzmaßnamen dieser Art bei künftigen Viruspandemien insofern unverzichtbar für die Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens werden. Auszutesten war allerdings noch, ob diese Lüftung gegen Schimmelpilze mit dem Sperrluftschleier auch bei schwierigeren strömungstechnischen Gegebenheiten eine entsprechend hohe Wirksamkeit entfalten kann. Bei der händischen Sortierung in Sortierkabinen in Abfallbehandlungsanlagen sind äußerst komplizierte Luftsrömungbedingungen vorherrschend. Es folgt ein Ergebnisbericht über den Test der Neuentwicklung Lüftung und Luftreiniger mit Luftschleier gegen Schimmelpilze beim Schimmeltest in der Recycling- und Abfallwirtschaft.

Funktionsprinzip der Lüftung gegen Schimmelpilze

Die Lüftung mit Sperrluftschleier funktioniert nach dem Prinzip der „Luftdusche“ und repräsentiert den neuesten Stand der Technik (TRBA 214). Die „Luftdusche“ bewährt sich seit vielen Jahren im praktischen Arbeitsschutz. HEPA-gefilterte Frischluft strömt aus flächigen Zuluftelementen mit Maßen von 1200 x 1.200 mm direkt über dem Arbeitsplatz verwirbelungsarm aus. Mit Schimmelpilzen oder Viren verunreinigte Luft in der Arbeitsplatzumgebung verdrängt die Lüftung. Wobei dies durch die laminar strömende Frischluft laufend geschieht. Damit ersetzt die Lüftung verschmutzte Luft immer durch sehr saubere Frischluft. Die „Luftdusche“ erzielt auch an Arbeitsplätzen mit sehr komplizierten Luftströmungsverhältnissen außerordentlich stabile, verwirbelungsarme bis -freie (Laminar-) Luftströmungen. Wie beispielsweise in Sortierkabinen und anderen Arbeitskabinen in der Abfallwirtschaft.

Eine zusätzliche Staubabsaugung, wie man sie unter anderem in der TRBA 214 für die Abfallwirtschaft empfiehlt und wie sie Behörden oft fordern, ist zum sicheren Schutz der Beschäftigten gegen Schimmelpilze allerdings nicht erfodrderlich. Eine Absaugung kann sogar kontraproduktiv sein, wenn sie einem Überdruck entgegenwirkt.

Erweiterung zur Schutzmaßnahme gegen Viren

Luftverwirbelungen in Arbeitskabinen, insbesondere direkt an den Sortierbändern, können in Sortierkabinen mit viel Stoffumsatz allerdings auch für hoch effiziente „Luftduschen“ ein Problem darstellen. Horizontales Verlagerungsgeschehen kann schließlich die Frischluftstrom verunreinigen. Mit dem „Luftduschen“-System kann man auch unmittelbare Virusübertragungen von Mensch zu Mensch über Tröpfchen nicht mit angemessener Sicherheit verhindern. Mikroorganismen und kontaminierte Tröpfchen von nahestehenden hustenden oder niesenden Menschen können nämlich in den Frischluftstrom gelangen. So könnte die Zufuft kontaminiert und der Mitarbeiter infiziert werden.

Damit das Problem der Querkontamination eliminiert ist, hat man die „Luftdusche“ nun um einen vertikalen Sperrluftschleier erweitert. Dieser unterbindet das Eindringen von Schimmelpilzen und infektiösen Tröpfchen in die Arbeitsplatzatmosphäre von der Seite her. Und dadurch dann auch die unmittelbare Virenübertragung von Mensch zu Mensch dadurch.

Im Randbereich der flächigen Luftaustrittsöffnung der „Luftdusche“ ist eine Luftdüse angeordnet. Durch diese bildet sich am vorderen Teil des Belüftungselementes durch eine höhere Luftaustrittsgeschwindigkeit von ca. 6-7 m/s ein Sperrluftschleier. Und dieser verhindert das seitliche Eindringen von Schadstoffen in den Arbeitsraum.

Durchführung der Schimmelpilz-Messungen

Der Schimmeltest durch Messung der Schimmelpilze an der Lüftung erfolgte mit dem Standard-Schimmelpilz-Messverfahren. Das ist die indirekte Filtrationsmethode gemäß der IFA-Arbeitsmappe 9420. So erfüllte diese Schimmelpilz-Messung auch die Vorgaben der TRBA 214. Parallel zu den Schimmeltest-Messungen gemäß TRBA / IFA wurden Schimmelpilze in 1-Minuten-Intervall-Verläufen gemessen. Wobei die Messung der „Korrelierten Partikelzählung nach Missel“ (KPZ) beim Schimmeltest zur Anwendung kam https://www.schimmelpilz-messungen.de/korrelierte-partikelzaehlung/. Mit der KPZ wurde an zwei Stellen zeitgleich gemessen. Und zwar an dem Arbeitsplatz unter dem Lüfter mit Sperrluftschleier. Und außerhalb des unmittelbaren Wirkbereichs des Lüfters in dem Sortierkabinen-Totraum.

Lüftung mit Sperrluftschleier

Abb. 1: Schimmelmessung am Arbeitsplatz „Leseband“ und außerhalb des unmittelbaren Wirkbereichs der Lüftung (Pfeile)

 

Ergebnisse der Schimmelpilz-Messung auf KBE am Arbeitsplatz

Ohne Belüftungsanlage wurden in der Sortierkabine Schimmelpilz-Konzentrationen von 4,0 x 105 bis 5,0 x 105 KBE/m3 gemessen. Mittlere Schimmelpilz-Konzentration und Messergebnis am belüfteten Sortierarbeitsplatz in der Sortierkabine sind 1,1 x 103 KBE/m3. Der Technische Kontrollwert (TKW) der TRBA 214 für Abfallsortieranlagen (5,0 x 104 KBE/m3) wurde damit weit unterschritten. Das Messergebnis zur Schimmelpilzbelastung am Arbeitsplatz in der Sortierkabine vom liegt damit im Bereich der erwarteten jahresmittleren Schimmelpilz-Außenluftkonzentrationen vor Ort. Gegenüber der Zeit vor Inbetriebnahme der Lüftung mit Sperrluftschleier wurden die Schimmelpilze am Arbeitsplatz auf etwa 1/500stel bzw. auf 0,23% reduziert. 

Schimmelpilztest „Korrelierte Partikelzählung“ am Arbeitsplatz

Die am Arbeitsplatz mit dem Verfahren der Korrelierten Partikelzählung (KPZ) aufgenommenen Verlaufskurven der Schimmelpilz-Konzentrationen belegen: nach dem Einschalten der Lüftung waren am Arbeitsplatz, wenn auch nicht unbedingt „Nullbelastungen“, aber zumindest Belastungen auf Außenluftniveau gegeben. Nennenswerte Konzentrationspeaks nach Inbetriebnahme der Lüftung waren nur nach elektrischen Notaus-Ereignissen in der gesamten Anlage aufgrund von Materialstaus am Steigförderer messbar.

Lüftung mit Sperrluftschleier

Abb. 2: Schimmelpilze beim Schimmeltest mit der KPZ abseits der Lüftung im Totraum

Lüftung mit Sperrluftschleier

Abb. 3: Schimmelpilze bei der Schimmepilzmessung am Arbeitsplatz direkt unter der Lüftung mit Sperrluftschleier. TKW: Technischer Konrollwert der TRBA 214

 

 

Nach dem Einschalten der Lüfter präsentieren sich die Verlaufskurven der Schimmelpilz-Konzentrationen selbst außerhalb des unmittelbaren Wirkbereichs der Zuluftelemente (als „Totraum“ bezeichnet) von einzelnen, kurzzeitigen Konzentrationsspitzen geprägt. Dieser zerklüftete Verlauf ist typisch für sehr leistungsstarke Verdrängungslüftungen https://www.schimmelpilz-messungen.de/korrelierte-partikelzaehlung/..  Ein steter Anstieg der Schimmelpilze in der Luft am Arbeitsplatz im Beprobungszeitraum war weder unter der Lüftung mit Sperrluftschleier noch außerhalb des Wirkbereichs der Zuluftelemente (Totraum) feststellbar.

Die Verlaufskurve der Schimmelpilze am Arbeitsplatz ist stattdessen völlig von der Kabinentotraumbelastung entkoppelt. Das bedeutet, dass sortierverfahrensbedingte Konzentrationsspitzen in der Kabine nicht auf den belüfteten Arbeitsbereich „durchschlagen“ konnten.

Fazit der Schimmelpilzmessung am Arbeitsplatz

Die Messdaten der KPZ weisen für die Lüftung mit Sperrluftschleier aufgrund der völlig fehlenden Belastungsplateaubildung auf gegenüber außen erhöhtem Niveau optimale Leistungskennwerte aus. Es kann befugt von einer dauerhaften Einhaltung des Technischen Kontrollwerts (TKW) der TRBA 214 ausgegangen werden. Dies auch bei deutlich ungünstigeren Umgebungsbedingungen, wie z.B. in Zeiten mit deutlich erhöhtem Schimmelpilzgehalt des verarbeiteten Materials.

Den Prüfergebnissen zufolge hat die Lüftung mit Sperrluftschleier gegen Schimmelpilze am Arbeitsplatz einen Schutzfaktor mindestens analog partikelfiltrierenden FFP2-Atemschutzmasken gegen schwebpartikuläre Gefahrstoffe aufzubieten. Gegen die hier gemessenen Schimmelpilze – und damit mit großer Wahrscheinlichkeit auch gegen infektiöse Coronaviren – kann man einen Schutzfaktor mindestens zwischen FFP2- und FFP3- Atemschutzmasken erwarten. Gegenüber der Zeit ohne Lüftung hat die Lüftung mit Sperrluftschleier die Schimmelpilze am Arbeitsplatz auf etwa 1/500stel bzw. auf 0,23% reduziert. 

 

Anmerkung:

Der Autor ist bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger für Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen. Dr. Thomas Missel ist promovierter Mikrobiologe und als Gutachter in Hannover und Niedersachsen tätig https://www.advisan.net/portfolio_category/dienstleistungen/.

 

 

 

 

 

 

 

Schimmel in der Wohnung

Schimmel in der Wohnung: Schimmelpilz mit Schimmeltest selbst testen

Schimmel in der Wohnung mit Schimmeltest selbst messen

Kunden fragen uns bei Schimmel in der Wohnung oft nach einem Schimmeltest zum selbst machen an. Gerade in diesen Pandemiezeiten häufen sich die Anfragen nach einem Schimmeltest zum selbst machen. Zusammenkünfte für eine Schimmelmessung durch einen Gutachter vor Ort scheinen derzeit aus nachvollziehbaren Gründen nicht in der Breite wie üblich gewünscht zu sein. Vor dem Hintergrund des aktuellem Pandemiegeschehens informiert das Labor Dr. Missel mit diesem Beitrag über den Schimmelest MYKOFUND zum selbst machen. Schimmelpilztests für zuhause zum selbst machen und Schimmel messen sind zwar umstritten. Fakt ist allerdings: Eine fachlich richtige Feststellung von Schimmelpilzen in der Wohnung braucht kein Treffen mit einem Gutachter. Und auch kein kompliziertes technisches Messequipment. Ebensoweing wie eine qualifizierte Gefährdungsbeurteilung bei Schimmel in der Wohnung einen Ortstermin erforderlich macht. Dieser Beitrag fasst die wichtigsten Fakten zu dem Schimmelpilztest zum selbst machen und andere Dienstleistungen im Zusammenhang mit Schimmel in der Wohnung messen zusammen.

den Schimmeltest zum selbst machen bei Schimmel in der Wohnung kaufen Sie im Shop der ADVISAN Dr. Missel GmbH für 99,90 € inkl. MwSt. unter https://www.advisan.net/produkt/schimmelpilztest-mykofund/

Schimmeltest MYKOFUND bei Schimmel in der Wohnung

Schimmel in der Wohnung

Abb. 1: Schimmel in der Wohnung und Schimmelpilz-Test. Inhalt Schimmeltest MYKOFUND

Der Schimmeltest beantwortet beim Thema Schimmelpilze messen und bei Schimmel in der Wohnung diese Fragen:

  • ist Schimmelpilz gewachsen oder sind es Verfärbungen bzw. Schmutz?
  • welche Schimmelpilze und Schimmelpilz-Gattungen sind vorhanden?
  • wie intensiv ist der Befall durch Schimmel in der Wohnung momentan?
  • bildet der Schimmelbefall viele Sporen, wird die Raumluft belastet?
  • sind harmlosere Pilze vorhanden oder ist es ein unbedenklicher Biofilm?
  • liegt vielleicht noch ein ungefährliches vegetatives Frühstadium vor?
  • gibt es einen bereits toten Altschaden oder ist der Schimmelbefall aktiv?
  • ist meine Wohnung schon mit Sporen belastet und wenn ja, wie hoch?
  • was muss ich gegen eine Gesundheitsgefährdung tun?
der Schimmeltest MYKOFUND hat ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis bei Schimmel in der Wohnung aufzubieten:

7 verschiedene mikrobiologische Prüfungen inklusive Laborauswertung und Prüfbericht

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Herkömmlicher Schimmeltest zum selbst machen

Ein Schimmeltest zum selbst machen bei Schimmel in der Wohnung wird auf zahlreichen Internetseiten angeboten. Wobei es sich meistens einfach um Abklatschproben handelt, mit denen man die Art der Schimelpilze an der Wand feststellt. Oder um Sedimentationsplatten, die man luftexponiert einige Zeit aufstellen soll, und mit denen man die Raumluft messen kann. Fast alle Schimmeltests für zuhause lassen von vorneherein schon den Versuch einer Zuordnung der in der Innenraumluft ggf. festgestellten Schimmelpilze zu einer Quelle (baubedingt ↔ ubiquitär) völlig aus. Befundbewertungen sind teils äußerst fragwürdig. Zwischen „Bauteil-befallstypischen“ und ubiquitären Schimmelpilzen wird überhaupt nicht differenziert. Das führt dazu, dass Verbraucher durch einen Schimmeltests zum selbst machen oft mehr verunsichert werden können, als dass ein Mehrwert erzielt wird. Dadurch ist der Schimmeltest zum selbst machen für zuhause richtiggehend in Verruf geraten. Der Schimmeltest MYKOFUND hingegen ist mikrobiologisch seriös konzipiert und hat eine zuende gedachte Messstrategie aufzubieten. Der Schimmeltest MYKOFUND für zuhause Schimmel messen besteht aus mehreren Untersuchungsteilen, die sich gegenseitig absichern. Dies sind:

Der Schimmeltest MYKOFUND der ADVISAN Dr. Missel GmbH für 99,90 € inkl. MwSt. beinhaltet 7 Schimmelpilzmessungen

  • 2 Proben für die Luftmessung
  • 3 Abklatschproben
  • 2 mikroskopische Prüfungen

Der Prüfbericht  mit hygienischer Bewertung und Handlungsanweisung ist im Kaufpreis enthalten.

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Luftmessung beim Schimmeltest zuhause

Die klassische Schimmelpilz-Messung in der Raumluft vollzieht der Gutachter mit einem ganz speziellen Messgerät. Dem so genannten Luftkeimsammler. Dieses Messgerät kann auch nur von einem Gutachter bedient werden. Eine Schimmelpilz-Messung dieser Art ist unvermeidbar mit einem Ortstermin verbunden. Und macht beim Schimmel messen damit Zusammenkünfte mehrerer Menschen notwendig. Die Kosten derartiger Schimmelpilz-Messungen sind erheblich. Luftmessungen mit Luftkeimsammlern sind tatsächlich aber nur in Ausnahmefällen unverzichtbar. Wie z.B. bei einer Kontrolle der Luftqualität nach einer größeren Schimmelsanierung. Oder wenn Bewohner größere gesundheitliche Probleme haben oder besonders anfällig auf Innenraumschadstoffe reagieren sollten. Nicht zueltzt, wenn es unangenehme, „Schimmel-typische“ Gerüche gibt, aber weder entsprechende Schimmelpilzquellen noch Verdachtsstellen hierfür erkennbar sind („ungerichteter Schimmelverdacht“).

Der Schimmeltest MYKOFUND: verlässlich und bewährt seit 2002

Schimmelsporen, die bei Schimmel in der Wohnung in die Raumluft übergegangen sind, lagern sich wieder auf Oberflächen ab. Diese Schimmelsporen reichern sich nach und nach im Hausstaub an. Man stellt sie beim Schimmel messen dort vergleichsweise leicht fest. Dies gelingt beim Schimmeltest MYKOFUND mit Abklatschproben und mit lichtmikroskopischen Verfahren. Mit der Prüfung des Sporengehaltes und der Sporen-Arten legt man zeitlich rückblickende, retrospektive Elemente in die hygienische Bestandsaufnahme beim Schimmeltest und Schimmel messen zuhause. Die Verdachtsstelle an der Wand wird ebenfalls mit Abklatschproben und mit lichtmikroskopischen Verfahren auf die Art und die Intensität des Schimmelbeefalls geprüft.

optimale Ergebnisse und eine hohe Befundsicherheit erzielt man durch Kombination des Schimmeltests mit einer sachverständigen Fotoanalyse.

Fotos, die Sie von dem Schimmelbefall anfertigen und unserem Gutachter zur Prüfung zusenden.

Der Preis für diese Leistung beträgt 35,00 € inkl. MwSt.

https://www.advisan.net/produkt/telefonischer-beratung-anhand-einer-schimmelpilz-fotoanalyse/

Vorgehensweise beim Schimmeltest im Detail

Die im folgenden beschriebene Schimmelpilzprobenahme ist inklusive Auswertung und Bericht in einem Schimmeltest-Kit zum Schimmel selbst messen enthalten. Der Schimmeltest ist für die Messung eines Raumes mittlerer Größe oder einer kleineren Wohnung ausgelegt:

Zwei Tage vor dem Schimmeltest säubert man eine horizontale Möbeloberfläche. Die Oberfläche misst man nach 48 h mit einer Abklatschprobe auf die Schimmelpilzbelastung und die Art der zwischenzeitlich abgelagerten Pilze. „Bauteil-befallstypische“ Pilze und ubiquitäre Schimmelpilze unterscheidet das Labor beim Schimmelpilztest. Mit zwei Sedimentationsplatten misst man beim Schimmeltest auch direkt die Raumluft auf Schimmel.  Mit einem Klebestreifen entnimmt man noch älteren Hausstaub von einer Fläche. Die Arten und die Menge der Schimmelsporen in dieser Staubprobe werden im Mikroskop bestimmt. Diese drei ersten Probenteile betreffen den Teil „Luftqualität“.

Mit einer weiteren Klebestreifen-Kontaktprobe und zwei Abklatschproben wird die Verdachtsstelle bzw. der „Befall an der Wand“ gemessen. Nicht anzüchtbare oder bereits tote Pilze erfasst der Schimmeltest im Mikroskop sicher. Das Mikroskop zeigt auch, ob es ein absterbender Altschaden oder eine aktive Schimmelpilzquelle oder wiederum ein früher Befall ist. Auch zeigt dieser Schimmeltest an der Wand ob die Pilzkolonien schon mit Massen an Sporen besetzt sind und ob die Luftqualität deshalb beeinträchtigt ist.

Weitere Informationen zu den Messverfahren beim Schimmeltest und Schimmel messen lesen Sie hier https://www.schimmelpilz-messungen.de/2018/11/07/testen-und-messen-von-schimmel-aktuelle-verfahren-schimmeltest/

Weitere Fachinformationen zu dem Schimmelpilztest finden Sie hier

https://www.advisan.net/schimmeltest-zum-selbst-testen/

Weitere grundlegende Informationen zum Thema Schimmelpilztest: unter https://www.schimmelberatung-niedersachsen.de/informationsbeitrag-schimmeltest/

Anmerkung:

Der Autor ist promovierter Mikrobiologe und als Gutachter u.a. in Sachen Schimmel in Hannover und Niedersachsen tätig. Dr. Thomas Missel ist seit 2008 bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger für Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen.

Luftreiniger gegen Viren

Luftreiniger mit Sperrluftschleier gegen Viren im Test

Test eines Luftreinigers mit Luftschleier gegen Viren

Luftreiniger gegen Viren sind als ernst zu nehmende technische Schutzmaßnahmen für frequentierte Innenräume zur Aufrechterhaltung wichtiger Funktionen des gesellschaftlichen Lebens in Viruspandemiezeiten anerkannt. Zumindest in gut informierten Kreisen. Vorausschauend könnten diese Schutzmaßnamen bei künftigen Viruspandemien, mit denen bei rationeller Überlegung in nicht allzu ferner Zukunft gerechnet werden muss, unverzichtbar für unsere Gesellschaft und deren Ökonomie werden. Nicht nur besonders anfällig in Pandemiezeiten, sondern auch besonders schutzwürdig für die Gesellschaft insgesamt sind die Bereiche Lebensmittel- und Verbrauchsgüterversorgung, Verwaltung und Bildung. Sind Luftreiniger gegen Viren überhaupt in der Lage, den Infektionsdruck durch Viren in der Innenraumluft entscheidend abmindern zu können? Welche technischen Grundvoraussetzungen und anderen Randbedingungen müssen für adäquate Leistungsdaten erfüllt sein? Das sind entscheidende Fragen bei der Entwicklung geeigneter technikbasierter Schutzmaßnahmenkonzepte für künftige Pandemiezeiten.

Das Labor für Arbeits- und Umwelthygiene hat Luftreiniger gegen Viren und Bakterien im Test. Die Gerätetestung beinhaltet sowohl Feld- als auch Laborversuche https://www.schimmelpilz-messungen.de/2020/12/07/luftreiniger-gegen-coronaviren-und-bakterien-im-test/. Im September 2020 war eine ganz besondere Entwicklung der Schulz & Berger GmbH (Altenburg) im Bereich Luftreinhaltung gegen Viren im Test. Die Plattform ist ein als Luftdusche arbeitender Luftreiniger gegen Viren am Arbeitsplatz. Diese schon lange Zeit bewährte Lufttechnik wurde nun um einen vertikalen Sperrluftschleier gegen direkt anströmende, impulsbeschleunigte Virus-Aerosolpartikel und Tröpfchen erweitert.

Es folgt ein Ergebnisbericht über den Test des Luftreinigers mit Luftschleier gegen Viren an einem Versuchsstand.

Funktionsprinzip des Luftreinigers gegen Viren

Die Schulz & Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH fertigt Belüftungssysteme für ständige Arbeitsplätze zum Schutz der Mitarbeiter gegen luftgetragene Viren, Bakterien und Schimmelpilze. Das Belüftungssystem funktioniert nach dem Prinzip der „Luftdusche“ und bewährt sich seit vielen Jahren im praktischen Arbeitsschutz. Frischluft strömt aus flächigen Zuluftelementen direkt über dem Arbeitsplatz verwirbelungsarm aus. Mit biologischen Partikeln und Viren verunreinigte Luft in der Arbeitsplatzumgebung wird laufend durch die laminar strömende Frischluft verdrängt. Und auf diese Weise durch Frischluft ersetzt. So kann man auch an Arbeitsplätzen mit sehr komplizierten Luftströmungsverhältnissen außerordentlich stabile, verwirbelungsarme bis -freie (Laminar-) Luftströmungen erzielen. Wie z.B. in Sortierkabinen und anderen Arbeitskabinen in der Abfallwirtschaft.

Als positiver „Begleiteffekt“ und bedingt durch die relativ großen Luftmengen können diese Lüftungen bei Umluftbetrieb und Einbau geeigneter HEPA-Filter die Luft in einem geschlossenen Raum schnell von Mikroorganismen befreien. Also entkeimen. Deshalb kommen diese Geräte auch als Schutzmaßnahme gegen Viren in personenfrequentierten Innenräumen in Betracht.

Neuerungen an dem Luftreiniger gegen Viren

Allerdings können auch mit diesen Luftduschen-Systemen unmittelbare Virusübertragungen von Mensch zu Mensch über Tröpfchen nicht mit angemessener Sicherheit verhindert werden. Mikroorganismen und kontaminierte Tröpfchen von nahestehenden hustenden oder niesenden Menschen können nämlich in den Frischluftstrom gelangen. So könnte die Zufuft kontaminiert und der Mitarbeiter infiziert werden. Zum Beispiel an einer Kasse im Supermarkt.

Um dieses Problem zu eliminieren, wurde die „Luftdusche“ nun um einen vertikalen Sperrluftschleier erweitert. Dieser soll das Eindringen von Mikroorganismenpartikeln und infektiösen Tröpfchen in die Arbeitsplatzatmosphäre von der Seite her und die unmittelbare Virenübertragung von Mensch zu Mensch dadurch unterbinden. Ob ein Vordringen luftgetragener Mikroorganismen in den Reinluftstrom im horizontalen Verlagerungsgeschehen mit dieser technischen Neuerung verhindert werden kann, war zu testen.

Methoden beim Test der Luftreiniger gegen Coronaviren

Zur Vorgehensweise: Eine direkte Erfassung und Quantifizierung infektiöser Viren in der Innenraumluft wie Coronaviren im Allgemeinen und Covid-19 im Besonderen im Routineverfahren, wie z.B. beim Schimmelpilztest, ist nicht möglich. Entsprechende Verfahren sind bisher noch nicht entwickelt und stehen auch nicht in Aussicht. Das Labor für Arbeits- und Umwelthygiene bringt stattdessen optimal handhabbare mikrobiologische Ersatzparameter in Anschlag.

Vom Menschen abgegebene Bakterienpartikel kann man befugt als aussagekräftige Messgrößen bei der qualifizierten Effektivitätsbeurteilung einer Schutzmaßnahme gegen Viren anerkennen. Gezielte Prüfungen haben nämlich gezeigt, dass Bakterienpartikel, die in personenfrequentierten Aufenthaltsräumen von Menschen in die Umgebungsluft abgegeben werden, die gleiche Größe haben, wie der Großteil der Aerosolartikel, die Viren tragen. Relevant ist vor allem das Partikel-Kollektiv im unteren Mikrometerbereich (1 bis 10 µm). Bakterien in der Luft sind wesentlich zuverlässiger und mit höherer Sensitivität und vor allem deutlich schneller in Luft zu erfassen und nachzuweisen als Viren.

Anhand einer Online-Verlaufskurve der Bakterienbelastung der Luft lässt sich die Bakterienreduktion und damit die Viruspartikelreduktion genau bemessen und eindrucksvoll dokumentieren.

Versuchsaufbau beim Test der Luftreiniger gegen Coronaviren

Der Luftreiniger gegen Viren mit Sperrluftschleier wurde in einem Laborversuch getestet. Als Referenzgrößen wurden der Partikel- und Keimgehalt in dem atmosphärischen Milieu, das den Versuchsstand unmittelbar umgibt, bestimmt. Der Luftschleier wurde im rechten Winkel mit Aerosolpartikeln und Partikeln in Tröpfchengröße beschossen.

Mittels einer Kanalvorrichtung, die angesaugte luftgetragene Partikel aus der Umgebung stark beschleunigt, wurde das Ausstoßen schwebfähiger Partikel und Tröpfchen durch das Husten / Niesen einer nahestehenden Person simuliert. Der Ausstoß der Partikel aus dem Kanal wurde in rechtem Winkel vor dem Luftschleier vollzogen. Der Abstand zwischen Auslass und Luftschleier betrug 1,0 m und 1,3 m. Die Ausstoßgeschwindigkeiten wurden zwischen 5,0 und 12,0 m/s variiert. Dieser Versuchskonzeption lagen die zu erwarteten Luftausströmgeschwindigkeiten und Luftmengen an der Mundöffnung beim Husten und Niesen (Atemzugvolumen, Vitalkapazitäten) zu Grunde.

Partikelmessung beim Test der Luftreiniger

Zum Testaerosol: Das Partikelkollektiv in dem Testraum umfasste den kompletten ubiquitären Partikelgrößenbereich. Partikel deutlich kleiner 1 µm (analog solitäre Bakterien, kleine Viruspartikel / Tröpfchenkerne) waren ebenso in repräsentativer Zahl vorhanden wie Partikel mit 1 bis 10 µm Durchmesser. In der Partikelfraktion 1-10 µm kann man nicht nur den Großteil der Bakterien erwarten. Auch der Großteil der Viren ist in dieser Größenfraktion zu finden. Das sagt die Literatur. Partikel größer 10 µm, mehrheitlich mikrobiologisch / gesundheitlich inert, aber impulsstark, waren in dem Aerosol ebenfalls in angemessener Zahl vorhanden.

Die Partikelbelastungen wurden in 15 verschiedenen Partikel-Größenklassen Online aufgezeichnet. Parallel zu den Staubpartikelmessungen wurden die Schimmelpilz- und Bakterienkonzentrationen bestimmt. Die Abb. 1 schematisiert den Versuchsaufbau.

Luftreiniger gegen Viren

Luftreiniger gegen Viren

Abb. 1: Versuchsaufbau schematisch beim Test Luftreiniger gegen Viren mit Sperrluftschleier

Luftreiniger mit Luftschleier im Test – Ergebnisse

Die Ergebnisse der Luftkeimmessungen mit einem Impaktor belegen eine hohe Effizienz bei der Keimreduktion durch die Luftschleieranlage. Der residuale Keimgehalt der Luft hinter dem Luftschleier lag zwischen 1% und 10% der Belastung der Innenraumluft. Die Konzentrationen an Gesamt-Partikeln mit aerodynamischen Durchmessern ab größer 0,3 µm wurden durch die Luftschleieranlage im Durchschnitt um zwei Zehnerpotenzen reduziert.

Die Diagrammabbildung 2 zeigt exemplarisch die Verläufe der Partikelmesswerte an den beiden Messstellen. Zum einen im „Rohgas Raumluft“ (blau), zum anderen unter dem Luftreiniger hinter dem Sperrluftschleier (braun). Die Partikel-Ausstoßgeschwindigkeit des Querstrahls lag bei 9,8 m/s.

Luftreiniger gegen Viren

Luftreiniger gegen Viren

Abb.2: Verläufe der Partikelmesswerte am Beispiel Ausstoßgeschwindigkeit Querstrahl 9,8 m/s

Die Ergebnisse der Partikelmessungen bei verschiedenen Anströmgeschwindigkeiten und unterschiedlichen Abständen Emittent → Arbeitsplatz sind tabellarisch zusammengefasst wie folgt:

Tab. 1: Ermittelte Partikel-Reduktionsraten des Luftreingers mit Luftschleier

Luftreiniger gegen Viren

Luftreiniger gegen Viren

Einen signifikanten Anstieg der Partikel- und Mikroorganismen-Penetrationsraten am Luftschleier mit steigenden Partikel-Ausstoßgeschwindigkeiten im Versuchsfenster 5-12 m/s konnte man bei einem Abstand von 1,3 m zwischen Emittent und Aufpunkt unter dem Zuluftelement nicht messen. Lediglich bei Verkürzung des Abstandes auf 1,0 m gab es einen Anstieg der Penetrationsrate auf etwa 8% der Gesamtpartikel zu verzeichnen.

Schutzfaktoren von Masken gegen Viren

Zum Schutz vor einer saisonalen oder pandemischen Influenza (Grippe) wird ebenso wie gegen das aktuelle Covid-19-Virus Atemschutz mindestens der Klasse FFP2 empfohlen. Filter einer Atemschutzmaske können aber generell nicht 100% der Partikel beseitigen. So genannte Schutzfaktoren für Atemschutzmasken geben das von einer bestimmten Atemschutzgeräteklasse erwartete Maß an Schutz gegen schwebfähige Partikel an. Zum Vergleich der Prüfergebnisse der vorliegenden Expertise im Hinblick auf die prozentuale Partikelreduktion werden die Schutzfaktoren von partikelfiltrierenden Halbmasken gegen schwebfähige Partikel in der Luft, wie z.B. Schimmelpilze, aufgerufen wie folgt:

Typ Maske                        Schutzfaktor              Reduktion

FFP1                                    4                                     100% → 25%

FFP2                                    10                                   100% → 10%

FFP3                                    30                                   100% → 3%

Quelle: Beschluss 45/2011 des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) vom 05.12.2011: Stellungnahme „Kriterien zur Auswahl der PSA bei Gefährdungen durch biologische Arbeitsstoffe“

Schutzfaktor-Analog dieses Luftreinigers gegen Viren

Der Luftreiniger gegen Viren mit Luftschleier hat im Praxisbetrieb bis etwa 12 m/s Partikel-Ausströmungsgeschwindigkeit einen entsprechenden oder sogar höheren Schutzfaktor gegen luftgetragene Partikel mikrobieller Art aufzubieten haben als z.B. FFP3-Maskenatemschutz (Tab. 1). Zu Grunde gelegt ist ein Abstand zwischen einem Emittenten von Mikroorganismen und Tröpfchen und dem Atembereich eines Beschäftigten am belüfteten Arbeitsplatz von 1,3 m.

Die vorgenannten Partikelreduktionen hat man bei Anströmgeschwindigkeiten der im Kanal beschleunigten Partikel bis 12 m/s ermittelt. Nies- und Hustenwolken sollten sich innerhalb der in der vorliegenden Studie benutzten Abstände zwischen Quelle und Arbeitsplatz aber mit deutlich geringeren Geschwindigkeiten ausbreiten (etwa 5 m/s im Mittel). Bei einer Partikel-Ausstoßgeschwindigkeit von 5 m/s hat die technische Schutzmaßnahme der Schulz & Berger GmbH den vorliegenden Prüfergebnissen zufolge mit 1,2% Partikel-Restbelastung hinter dem Luftschleier einen höheren Schutzfaktor gegen luftgetragene Partikel mikrobieller Art aufzubieten, als FFP3-Maskenatemschutz mit seinem Schutzfaktor von 30.

Ausblick: Luftreiniger gegen kleinste Viruspartikel

In Zusammenhang mit viralen Innenraumluftkontaminationen ist noch wenig darüber bekannt, ob partikelfiltrierende Halbmasken in der Praxis geringere Rückhalteeffizienzen gegen Viren als gegen Schimmelpilze, Bakterien und Hefen in der Luft aufzubieten haben, sobald erhebliche Teile des luftgetragenen Virenkollektivs nicht mehr in Tröpfchen gebunden, sondern solitär vorliegen und es sich dann um extrem kleine Partikel handelt, die herkömmliche Atemschutzmaskenfilter leichter zu durchdringen vermögen. In diesem Falle wäre die Luftschleieranlage gegenüber einer konventionellen FFP2-Maske deutlich im Vorteil, da feine Partikel den vorliegenden Prüfergebnissen zufolge durch den Luftschleier mit ähnlich hoher Effizienz vom Atembereich des Beschäftigten ferngehalten werden konnten, wie Partikel im gröberen Bereich (> 1,0 µm).

Anmerkung zum Test Luftreiniger gegen Viren

Der Autor dieses Beitrags, Dr. Thomas Missel, ist promovierter Mikrobiologe (Schwerpunkt: Mykologie), bereits 20 Jahre in Hannover und Niedersachsen als Gutachter tätig und bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger (seit 2008). Bestellungsgebiet bei der IHK ist: Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen.

Weitere Infos zu Beiträgen des Verfassers dieses Beitrags

Detailinformationen zum Schimmmelpilztest zum selbst machen:

/https://www.schimmelberatung-niedersachsen.de/informationsbeitrag-schimmelpilz-test/

Detailinformationen zum Schimmmeltest zum selbst testen:

https://www.advisan.net/produkt/schimmelpilztest-mykofund/

Luftreiniger testen

Luftreiniger gegen Corona in der Praxis

Luftreiniger gegen Viren im Praxistest

Luftreiniger gegen Corona im Test

Das Labor für Arbeits- und Umwelthygiene testet Luftreiniger gegen Coronaviren auf ihre Effizienz bei der Reduzierung von Viren und Bakterien in der Innenraumluft. Im Test sind Luftreiniger mit HEPA-Umluftfiltration, Luftschleieranlagen als Tröpfchen- und Aerosolblocker und technische Anlagen zur Luftdesinfektion. Die Prüfkonzepte sind variabel. Zu den Prüfverfahren, die – zumindest Stand heute – nur vom Labor Dr. Missel erbracht werden können, ist nachzulesen auf https://www.schimmelpilz-messungen.de/luftreiniger-gegen-coronaviren-und-bakterien-im-praxistest/

Nocheinmal zur generellen Vorgehensweise: Eine direkte Erfassung und Quantifizierung infektiöser Viren in der Innenraumluft im Routineverfahren, z.B. analog einer allgemeinen Luftkeimzahlbestimmung, ist nicht möglich. Dies gilt nicht nur Covid-19, sondern für alle Coronaviren. Für eine verlässliche Messung von Coronaviren in der Luft braucht man nicht nur ein daran adaptiertes Samplingverfahren. Es bedarf auch eines Verfahrens zum Nachweis der Viren in den gesammelten Luftproben. Entsprechendes steht nicht zur Verfügung und auch nicht in Aussicht einer Entwicklung. Das Labor für Arbeits- und Umwelthygiene bringt an Stelle eines direkten Nachweises von Coronaviren handhabbare mikrobiologische Ersatzparameter in Anschlag. Diese sind wie folgt:

Verfahren zur Prüfung der Luftreiniger

Mit dem Coronavirus infizierte Menschen setzen mit dem Husten, Niesen, Sprechen und Atmen und somit ständig infektiöse Viruspartikel frei. Aber auch Bakterien werden ständig an die Umgebungsluft abgegeben. Dies aber von Jedermann. Jeder Mensch, mit Viren infiziert oder und nicht-infiziert, gibt laufend Bakterien in die Umgebungsluft ab. Die meisten dieser Bakterien sind völlig harmlose Besiedeler der Haut und der Schleimhäute. Das sind die so genannten Kommensalen. Diese quasi symbiontischen Bakterien kann man in der Innenraumluft vergleichsweise leicht feststellen und verlässlich messen und quantifizieren.

Das Labor für Arbeits- und Umwelthygiene ist als einziges Institut in der Lage, die Verläufe der Bakterien-Konzentrationen Online aufzuzeichnen. Dabei sind die Vorteile beim Test eines Luftreinigers gegen Viren und Bakterien im praktischen Betrieb nicht zu unterschätzen. Die momentane Zahl dieser Mikroorganismen in der Luft ist schließlich – wie die der Viren – enorm großen Schwankungen unterworfen.

Nur die Verlaufskurve einer mikrobiellen Luftbelastung macht eine realistische Effizienzbeurteilung einer Luftreinhaltungsmaßnahme möglich. Dies soll das folgende Messdiagramm aus einem Schulklassenraum zeigen. Messverfahren: Korrelierte Partikelzählung nach Missel https://www.schimmelpilz-messungen.de/korrelierte-partikelzaehlung/

 

Luftreiniger testen

Luftreiniger testen

Abb. 1: Online-Messung der Bakterien-Konzentrationen im Verfahren nach Missel

 

Effizienzprüfung durch Bakterienmessung

Bei Messungen an Luftreinigern gegen Viren in einer Schule wurde in der Klassenraumluft ein bakterielles Hintergrundrauschen gemessen. Dies waren im Wesentlichen die Emissionen an Bakterien durch die Schüler. Das Rauschen bei sitzenden und wenig bewegungsaktiven Menschen war bei mehreren Versuchen gleich. Es gelang, dieses Rauschen auf etwa 2 x 102 bis 3 x 102 KBE Bakterien/m3 zu beziffern.

 

Luftreiniger testen

Luftreiniger testen

Abb. 2: Verlaufskurve der Bakterienkonzentrationen im Klassenraum mit einem Luftreiniger gegen Viren. Die Halbwertszeit der Bakterien in der Raumluft nach Inbetriebnahme der Luftreiniger gegen Viren (6.000 KBE/m3 → 3.000 KBE/m3) beträgt etwa 5 Minuten. Das unvermeidbare Hintergrundrauschen, das sich nicht unterschreiten ließ, liegt bei etwa 200 bis 300 KBE/m3 (siehe Zeitfenster von etwa 13:00 bis 13:15 Uhr).

 

Eine weitere, dauerhaft beständige Reduktion der bakteriellen Luftbelastung durch den Luftreiniger gegen Viren war bei einer Raum-Personen-Last (RPL, in Personen pro Kubikmeter Raumluftvolumen) von etwa 0,10 bis 0,20 nicht möglich. Und dies selbst bei deutlicher Erhöhung der Luftwechselrate nicht.

Prognose der Reinigungseffizienz durch Luftreiniger

Ein Luftreiniger gegen Viren sollte mindestens 90% der durch Menschen verursachten bakteriellen Raumluftbelastung beseitigen können.  Besser wäre mehr. Dann wäre davon auszugehen, dass durch den Luftreiniger gegen Viren der Infektionsdruck durch Coronaviren erheblich / relevant vermindert werden würde. Die Bakterienbelastung nähert sich bei Betrieb der hier getesteten Luftreiniger gegen Viren erwartungsgemäß nicht einer „Nullbelastung“. Sondern asymptotisch einem Konstantwert. Das erklärt sich dadurch, dass die von den Menschen abgegebenen Bakterien nicht gleich an der Quelle erfasst werden. Sondern sich zuerst im Raum verteilen müssen, bevor sie im HEPA-Filter des Luftreinigers hängen bleiben und so eliminiert werden.

Die Asymptote lag bei den oben gezeigten Messungen bei etwa 200-300 KBE Bakterien/m3. Es handelt sich bei der Asymptote um eine Gleichgewichtskonzentration. Das heißt, dass sich das Auffüllen des Pools durch anthropogene Bakterienemission auf der einen Seite und die Bakterienentnahme aus dem Pool durch die Luftreinigung auf der anderen Seite genau die Waage halten. Anhand des Gleichgewichtszustands kann man die Bakterienfreisetzung durch die anwesenden Menschen bestimmen.

Auf der Basis von Ergebnissen dieser Art hat das Labor für Arbeits- und Umwelthygiene ein Berechnungsverfahren für die richtige Auslegung der Luftreiniger gegen Viren erarbeitet. Und zwar, was die erforderlichen Luftmengen betrifft. Anhand der Prognose kann man die Mindest-Luftwechselrate ausrechnen, die für eine Reduktion der Bakterien- und damit der Virenbelastung um mindestens 90% erforderlich ist.

Und zwar für jede Personenlast in einem Raum (RPL). Das heißt für jede beliebige (erwartete) Anzahl der Menschen in einem Raum bestimmter Größe. Kurz gesagt: den für einen bestimmten Raum mit bestimmter Nutzung (RPL) erforderlichen Mindestluftwechsel.

Verfahrensschritte der Prognose

Bestimmung der Eingabewerte in die Berechnung

Im Zustand des Geleichgewichts (Asymptote erreicht) kann man sagen, dass die Entnahme von Bakterien aus dem Pool durch den Luftreiniger gegen Viren dem Eintrag durch den Menschen genau entspricht. Sonst könnte man ja keine Gleichgewichtsbelastung an Bakterien bzw. Viren in der Luft (Asymptote) messen. Die Entnahmemenge (Bakterien absolut) entspricht der Summe aus gereinigter Luft/h (d.h. dem Luftwechsel) und der Gleichgewichtskonzentration („asymptotischer Wert“). Eine Entnahmequote bei Passieren des Filters von etwa 100% kann bei Verwendung von H14-Hepafiltern vorausgesetzt werden. Der Eintrag durch die anwesenden Personen muss im Gleichgewichtszustand genau dieser Entnahmemenge entsprechen. Geteilt durch die Zahl der anwesenden Personen ergibt sich ein Zahlenwert zu dem Eintrag bzw. zu der Bakterienfreisetzung je Person und Stunde.

Im Falle der Abbildung 2 wären dies 35.000 KBE Bakterien je Person und Stunde.

Errechnen der Kinetik der Belastungsreduktion

Anhand dieser Daten kann man den real gemessenen Verlauf der Bakterienbelastung in einem Klassenraum quasi im Original rechnerisch nachbilden. Betrachtet wird ein Zeitfenster von insgesamt 2 Stunden auf die folgende Weise: Bei der „virtuellen Versuchskinetik“ wird ein Raum in der ersten Stunde zunächst ohne Luftreiniger betrieben. Bei 35.000 KBE Bakterien je Person und Stunde multipliziert mit den anwesenden Personen (hier 25) und geteilt durch das Raumvolumen (hier 152 m3) ergibt sich ausgehend von „Null Bakterien/m3“ nach einer Stunde eine Konzentration von 5.700 KBE/m3. Das entspricht ziemlich genau dem in dem Klassenraum real gemessenen Ergebnis in Abb. 2.

Nach Inbetriebnahme der Luftreiniger ergibt sich die Reduktionskinetik wie folgt: Bei einer diffusen Lüftung, bei der gereinigte und entkeimte Frischluft in ein Raumvolumen eingemischt wird, handelt es sich um eine laufende Verdünnung. Ein 1-maliger Luftwechsel unter stationären Bedingungen (ohne Emission!) bedeutet, dass sich das Luftvolumen verdoppelt (152 m3 + 152 m3) und sich bei optimaler Durchmischung bei konstanter Bakterienlast die Bakterien-Konzentration dadurch halbiert.

a) Hypothetisches Szenario bei 6-fachem Luftwechsel

Dieser Versuchsansatz wird beim Test der Luftreiniger gegen Viren heutzutage am häufigsten angewendet. Einige teils namhafte Prüfinstitute benutzen ihn. Er läuft wie folgt ab: Zu Versuchsbeginn werden feinpartikuläre Prüfaerosole in einem 1-maligen Emissionsereignis im Raum „vernebelt“. Das soll eine Freisetzung von Viren durch einen Infizierten, z.B. durch Niesen, simulieren. Die Kinetik der Reduktion der Partikelbelastung der Raumluft durch den Luftreiniger gegen Viren wird in der darauf folgenden Stunde aufgezeichnet.  Bei einem 6-fachen Luftwechsel pro Stunde halbiert sich die Partikel- bzw. die Bakterienlast im Raum im Falle keiner weiteren Emission nach dem Start theoretisch alle 10 Minuten. Innerhalb einer Stunde passiert dann theoretisch betrachtet in 10-Minuten-Intervallen (6 x /h) optimalerweise Folgendes:

100% → 50% → 25% → 12,5% → 6,3% → 3,2% → 1,6%.

Nach einer Stunde liegen rechnerisch noch etwa 1-2% der Ausgangsbelastung vor. Eine Reduktion der Partikel- und Virenlast um fast 2 Logstufen innerhalb einer Stunde ist das, was für einzelne Luftreiniger mit 6-fachem Luftwechsel vonseiten der Hersteller versprochen wird. Und mit solchen Messergebnissen unterlegt wird (hypothetischer Ansatz). Dies spiegelt allerdings nicht die Bedingungen wieder, die in der Realität gegeben sind.

b) Reales Geschehen bei 6-fachem Luftwechsel

In der Realität werden im jedem Luftaustauschintervall nämlich laufend Bakterien (oder Viren), die von den anwesenden Menschen stammen, in die Raumluft eingespeist (Emission / E). Das wirkt sich auf die Reduktionskinetik aus. Und zwar deutlich.

Innerhalb eines Luftwechselintervalls bei 6-fachem Luftwechsel /h passiert mit Emissionen (E) folgendes: 100% → 50%+E → 1/2 x (50+E)+E → 1/2 (1/2 (50+E)+E)+E usw.

In der folgenden Abbildung 3 sind die Ergebnisse des hypothetischen Ansatzes und des realistischen Ansatzes gegenübergestellt.

 

Luftreiniger gegen Viren im Test

Luftreiniger gegen Viren im Test

Abb. 3: Theoretische (oben) und realistische Bakterienreduktion durch den Luftreiniger gegen Viren

 

Dieser realistische Ansatz muss anhand der vorliegenden Erkenntnisse bei der Berechnung der Virenreduktion angewendet werden. Demnach wird die „wahre“ Reduktion der virenbelasteten Partikel nicht bei 98-99% nach 60 Minuten liegen, sondern bei gerade einmal etwas über 80%. Und damit deutlich unter einer Log-Stufe.

c) Realistisches Szenario bei 10-fachem und 19-fachemLuftwechsel

In der folgenden Abbildung 4 sind die Ergebnisse des realistischen Messansatzes bei unterschiedlichen Luftwechseln gegenübergestellt.

 

Luftreiniger gegen Viren im Test

Luftreiniger gegen Viren im Test

Abb. 4: Bakterienreduktion durch den Luftreiniger gegen Viren bei 10-fachem und 19-fachem Luftwechsel

 

Bei 19-fachem Luftwechsel liegt die Reduktion der Bakterien – und damit der Viren – bei 95%. Bei 10-fachem Luftwechsel erreicht man eine Reduktionsleistung innerhalb einer Stunde von knapp unter 90% und damit etwa einer Log-Stufe.

Fazit

Anthropogene Bakterien z.B. in der Klassenraumluft oder in Büros sind überwiegend mit dem Partikel-Kollektiv im unteren Mikrometerbereich (1 – 10 µm) assoziiert. Der Literatur zufolge sind auch wesentliche Teile des infektiösen luftgetragenen Viruspartikelkollektivs in Aufenthaltsräumen in diesem Partikel-Größenfenster zu finden. Insofern können Bakterienpartikel befugt als aussagekräftige Ersatzparameter bei der qualifizierten Effektivitätsbeurteilung der lüftungstechnischen Anlagen im Hinblick auf die Reduzierung des Infektionsdrucks, der durch ständige Ausstöße von Coronaviren durch infizierte Personen auf nicht infizierten Personen lastet, anerkannt werden

Luftreiniger bieten gegen anthropogene Bakterien und damit mit großer Wahrscheinlichkeit auch gegen infektiöse Coronaviren einen Schutzfaktor analog partikelfiltrierenden FFP2-Atemschutzmasken auf, wenn eine Reduktionsleistung von 90% sichergestellt ist.  Ein Schutzfaktor analog partikelfiltrierenden FFP3-Atemschutzmasken macht Reduktionen um 1- bis 2 Log-Stufen notwendig.

Ein 6-facher Luftwechsel, wie man ihn als ausreichend zur deutlichen Senkung des Infektionsdrucks durch Coronaviren propagiert und der eine Reduktion der Viruspartikel um etwa 1 bis 2 Log-Stufen möglich machen soll, ist nicht ausreichend für eine Reduktion um 90%. Somit ist bei 6-fachem Luftwechsel ein Schutzfaktor-Analog entsprechend FFP2-Atemschutz nicht gegeben.

Zur Reduktion der Virenlast um 1 Log-Stufe (Analog FFP2) ist stattdessen ein Luftwechsel von mindestens 10-fach erforderlich. Für Reduktionsleistungen nahe 2 Log-Stufen (Analog FFP3) wären 15- bis 20-fache Luftwechsel/h unabdinglich.

Anmerkung zum Test Luftreiniger gegen Viren

Der Autor dieses Beitrags, Dr. Thomas Missel, ist promovierter Mikrobiologe (Schwerpunkt: Mykologie), bereits 20 Jahre in Hannover und Niedersachsen als Gutachter tätig und bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger (seit 2008). Bestellungsgebiet bei der IHK ist: Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen.

Weitere Infos zu Beiträgen des Verfassers dieses Beitrags

Detailinformationen zum Schimmmelpilztest zum selbst machen:

/https://www.schimmelberatung-niedersachsen.de/informationsbeitrag-schimmelpilz-test/

Detailinformationen zum Schimmmeltest zum selbst testen:

https://www.advisan.net/produkt/schimmelpilztest-mykofund/

 

 

 

 

Luftreiniger gegen Viren

Luftreiniger gegen Viren und Bakterien

Aufgabenstellung

Luftreiniger gegen Viren und Bakterien wurden einem Praxistes in Klassenräumen unterzogen. Quantifiziert wurde die allgemeine Innenraumluftentkeimung durch Luftreiniger gegen Viren und Bakterien der Schulz & Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH https://www.schulz-berger.com/virusfrei-1200. Im Wesentlichen mit Ubiquitärem von außen mikrobiell grundbelastete Klassenräume wurden einer Luftreinigung unterzogen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt waren die Klassenräume personenfrequentiert und dadurch vermehrt mit Bakterien vom menschlichen Körper belastet. Die Kinetik der Raumluftentkeimung und Raumluftentstaubung ab Inbetriebnahme der Luftreiniger gegen Viren wurde aufgezeichnet bzw. nachverfolgt. Dies geschah anhand kontinuierlicher Staupartikelmessungen und wiederholter Kurzzeit-Impaktions-Luftkeimmessungen. Die wichtigsten Ergebnisse der Messungen im Gymnasium Altenburg sind wie folgt:

Messverfahren zum Test der Luftreiniger gegen Viren

Die Konzentrationen an Mikroorganismen in der Luft wurden mit dem Impaktions-Luftkeimsammelgerät MBASS30 (Fa. Holbach) gemessen. Parallel zu den Impaktormessungen wurden unter dem Zuluftelement über dem Lehrerpult und seitlich in etwa in halber Höhe des Klassenraumes mittig zwischen den beiden Luftreinigern die 1-Minuten-Intervall-Verläufe der Bakterien-, Schimmelpilz- und Hefepilzbelastungen der Innenraumluft aufgenommen. Hierzu wurde das Messverfahren der „Korrelierten Partikelzählung (KPZ) nach Missel“ benutzt https://www.schimmelpilz-messungen.de/korrelierte-partikelzaehlung/

Die KPZ basiert auf dem statistischen Verhältnis zwischen den gleichzeitig mit dem Impaktor gemessenen Konzentrationen luftgetragener Mikroorganismen einerseits und von zeit- und ortsparallel gemessenen Staubpartikeln keimrelevanter Größenfraktionen andererseits. Das statistische Verhältnis wird durch lineare Regression bestimmt. Die Datenanalyse zeigt, ob eine vergleichbare Partikelverteilung im Partikelkollektiv bei aufeinander folgenden Messungen gegeben ist. Dann werden anhand der Steigungsgleichung der Regressionsgerade als Umrechnungsfaktor die Bakterien-, Schimmelpilz- und Hefepilz-Konzentrationen aus den 1-minütig gemessenen Partikelkonzentrationen errechnet. Die erhaltenen Messwerte werden in kontinuierlichen Verläufen über die Zeit grafisch dargestellt.

Luftreiniger gegen Viren

Luftreiniger gegen Viren

Abb. 1: Korrelierte Partikelzählung nach Missel in den geprüften Innenräumne

Wie der Luftreiniger gegen Viren genau funktioniert ist unter https://www.schulz-berger.com/ zu lesen.

Ergebnisse des Tests der Luftreiniger gegen Viren

1. Eingabewert beim Test der Luftreiniger gegen Viren

Die Leistungskenndaten der Luftreiniger gegen Viren und Bakterien in Sachen Reduktion der Luftkeimzahlen wurden beurteilt. Hinsichtlich des Eingabewerts und des Beurteilungsparameters zunächst zu unterscheiden zwischen Mikroorganismen-Emissionen und Mikroorganismen-Immissionen in den Klassenräumen. Mikroorganismen -Emissionen in Klassenräumen sind im Vordergrund Bakterienfreisetzungen vom menschlichen Körper. Hierbei handelt es sich vor allem um Kommensalen, also Bakterien der Hautflora (z.B. diverse Kokken-Typen). Mikroorganismen-Immissionen sind Einträge von außen. Zu diesen kommt es bei jedem Lüften der Klassenräume. Diese Immissionen fielen zur Zeit der Prüfungen verglichen mit den Emissionen erheblich aus. Bei den Immissionen handelt es sich weit überwiegend um Pilze und pigmentierte Hefen.

Luftreiniger gegen Viren

Luftreiniger gegen Viren

Abb. 2: Klassenraum-Test Luftreiniger gegen Viren. Verlaufskurve der Bakterienkonzentrationen im Klassenraum am ersten Versuchstag. Die Halbwertszeit der Bakterien in der Raumluft nach Inbetriebnahme der Luftreiniger (6.000 KBE/m3 → 3.000 KBE/m3) beträgt etwa 5 Minuten.

2. Erwartungswert bei der Bakterienreduktion durch Luftreiniger

Bei der Festlegung von „Erwartungswerten“ an die Leistungskenndaten der Luftreiniger gegen Viren in Sachen Reduktion der Luftkeimzahlen ist folgendes zu berücksichtigen: Bakterienpartikel, die von Menschen in die Luft eines geschlossenen Raumes abgegeben werden, müssen sich erst im Raum verteilen. Und damit gewissermaßen zunächst an der zentral im Raum aufgestellten Probenahmestelle mit den Luftansaugvorrichtungen vorbei, bevor sie der deckennahe Luftreiniger gegen Viren erfasst. Und dann in den HEPA-Filtern quantitativ abgescheidet. Bei dem mikrobiologischer Parameter Gesamtbakterien in Aufenthaltsräumen waren „Nullbelastungen“ durch Luftreinigungsgeräte deshalb generell unmöglich. Dies begründen allein die ständig stattfindenden Bakterienemissionen durch den Menschen.

Demgegenüber unterliegen die Belastungen der maßgeblich von außen in die Klassenräume eingetragenen Pilze und Hefen nach dem Schließen der Fenster erwartungsgemäß einer grundlegend anderen Abklingkinetik im zeitlichen Verlauf einer Unterrichtsstunde.

Bei den Versuchsbedingungen dieser Raumluftprüfungen können in Sachen (unvermeidbares) bakterielles Hintergrundrauschen  2 x 102 bis 3 x 102 KBE Bakterien/m3 angegeben werden. Wobei dies nur die Emission durch sitzende und wenig bewegungsaktive Menschen sind. Eine weitere, dauerhaft beständige Reduktion der bakteriellen Luftbelastungen durch Luftreiniger gegen Viren dürfte bei einer RPL von etwa 0,10 bis 0,20 nicht möglich sein. Und dies selbst bei Steigerung der Luftwechselraten von 19/h auf 26/h. Übrigens ist die RPL die Raum-Personen-Last in Personen pro Kubikmeter.

3. Erwartete Kinetik Luftreiniger gegen Viren

Infizierte Personen geben infektiöse Viruspartikel laufend in die Umgebung ab. Ebenso Bakterien. Diese werden von allen Menschen, Infizierten und nicht-Infizierten, ständig und unvermeidbar in die Luft abgegeben. Bei dem Versuchsansatz der vorliegenden Expertise wird der Bakterienpool in der Innenraumluft ständig nachgefüllt. Genau so wie man das berechtigt bei der Freisetzung von Viruspartikeln bei Anwesenheit infizierter Personen erwartet. Dieser Ansatz der Nachweisführung bei der Reinigungseffizienzbeurteilung wird als wesentlich realitätsnaher erachtet als andere Prüfungen von Luftreinigern gegen Viren. Bei denen hat man zur Simulation einer Viruspartikelfreisetzung einmalig zu Versuchsbeginn feinpartikuläre künstliche Aerosole vernebelt und den Verlauf der Abklingphase nach dem Emissionsereignis aufgezeichnet.

Bei Versuchsansätzen wie dem Vorliegenden war deshalb von vorneherein mit geringeren Reinigungseffizienzquoten von Luftreinigern zu rechnen als bei vorgenannten Versuchen mit einmalig eingebrachten Aerosolwolken bestimmter Qualität.

4. Luftreiniger gegen Viren und Bakterien im Praxistest (Schule)

So lässt sich auch erklären, weshalb die am 1. Versuchstag in den Klassenräumen gemessenen Reduktionsraten bei den Bakterien am 2. Tag trotz höherer Luftwechselraten (26-fach/h ↔ 19-fach/h) nicht erreicht wurden. Die Spitzen in der Bakterienfreisetzung fielen am 2. Prüftag schlicht deutlich geringer aus als am 1. Tag, während das unvermeidbare bakterielle „Hintergrundrauschen“ (siehe 2.) an beiden Tagen anscheinend vergleichbar ausfiel.

Luftreiniger gegen Viren

Luftreiniger gegen Viren

Abb. 3: Klassenraum-Test Luftreiniger gegen Viren. Verlaufskurve der Bakterienkonzentrationen im Klassenraum am zweiten Versuchstag. Die anthropogenen Bakterienbelastungsspitzen in der Raumluft fallen wesentlich geringer aus als am 1. Versuchstag. Die Reduktionsleistung der Luftreinigungsanlage ist aufgrund des gegenüber dem 1. Messtag aber unverminderten Hintergrundrauschens (2 x 102 bis 3 x 102 KBE Bakterien/m3) entsprechend geringer.

5. Luftreiniger gegen Gesamtkeime im Praxistest (Schule)

Erwartungsgemäß wurden die „Gesamtkeime“, die zwar durch Bakterien vom Menschen beeinflusst, aber deutlich überwiegend von Pilzen und pigmentierten Hefen von außen gestellt wurden, durch die Luftreinigungsgeräte auf Werte deutlich unter 2 x 102 bis 3 x 102 KBE/m3 reduziert. Bei den Randbedingungen der vorliegenden Expertise wird das unvermeidbare Hintergrundrauschen beim Parameter Gesamtkeime auf 101 bis 102 KBE/m3 beziffert. Die Luftreiniger reduzieren die Gesamtkeimbelastung der Klassenraumluft a usgehend von 103 KBE/m3 reproduzierbar innerhalb von 15 Minuten auf 101 bis 102 KBE/m3. Dies entspricht einer Verminderungsrate von zwei Zehnerpotenzen bzw. einer Reduktion auf 1% der Ausgangswerte. Die Halbwertszeit der Gesamtkeime in der Luft (hier die Zeit für die Abnahme der vor Inbetriebnahme der Luftreinhaltungsmaßnahme gemessenen Ausgangskonzentration auf 50%) ausgehend von 103 KBE/m3 betrug nach Inbetriebnahme der beiden Luftreiniger und einer Luftwechselrate von 26-fach/h lediglich 3 Minuten.

6. Luftreiniger gegen Ubiquitäres im Praxistest (Schule)

Beim frühmorgendlichen Lüften vor Unterrichtsbeginn am 30.09. konnten hohe Immissionen an pigmentierten Hefen von außen in den Klassenraum gemessen werden. Hefen, die in ihrer Gesamtheit Immissionen von außen beim Lüften zugeordnet werden können und für die es keine Quellen im Klassenzimmer gab, wurden durch die Luftreinigungsgeräte innerhalb von 10 Minuten auf Werte unter 0,25% und quasi auf „Nullbelastung“ reduziert. Die Halbwertszeit der pigmentierten Hefen in der Luft betrug nach Inbetriebnahme der beiden Luftreiniger und einer Luftwechselrate von 26-fach/h ebenfalls nur 3 Minuten.

Luftreiniger gegen Viren

Luftreiniger gegen Viren

Abb. 4: Klassenraum-Test Luftreiniger gegen Viren. Verlaufskurve der Konzentrationen pigmentierter Hefen im Klassenraum am zweiten Versuchstag. Die Reduktionsleistung der Luftreinigungsanlage ist aufgrund des gegenüber den Bakterien deutlich geringeren Hintergrundrauschens entsprechend größer.

Anhand der Ergebnisse dieser Prüfungen kann prognostiziert werden, dass die Keimreduktionsleistung der Luftreiniger – bis zu einem gewissen Punkt, der noch ermittelt werden muss – umso höher ausfallen wird, je höher die Ausgangsbelastung direkt vor Inbetriebnahme der Luftreinigungsmaßnahme ausfällt. Die Bakterienbelastungen überschritten im Versuchszeitraum Werte von etwa 6 x 103 KBE/m3 allenfalls sporadisch und dann auch nur kurzzeitig. Die maximale Bakterienreduktionsleistung der Luftreiniger der Schulz & Berger GmbH konnten angesichts der (erfahrungsbasiert) nur „mäßig hoch“ ausfallenden Innenraumluftbelastungen nicht ermittelt werden.

Der Einfluss der „natürlichen“ Keimreduktion durch Partikelsedimentation und diffusen Luftaustausch nach einem Freisetzungsereignis muss immer bestimmt und bei der Einschätzung der Gesamtreduktionsrate berücksichtigt werden.

7. Prognose der Leistung der Luftreiniger gegen Viren

Den laufenden Emissionen bakterienhaltiger Partikel zum Trotz limitieren die Luftreiniger die Bakterien-Konzentration bemerkenswert zuverlässig auf 10% oder weniger der Bakterienbelastung, die ohne technische Luftreinhaltungsmaßnahme messbar wäre. Die Halbwertszeit der Bakterien in der Luft betrug nach Inbetriebnahme der beiden Luftreiniger und einer Luftwechselrate von 19-fach/h lediglich 5 Minuten.

Im Reinluftstrom zentral unter dem Luftreiniger gegen Viren (Atemhöhe sitzender Mensch) war binnen Minutenfrist nach Inbetriebnahme der Luftreinhaltungsmaßnahme quasi „Nullbelastung“ Diese „Nullbelastung“ betraf alle aufgezeichneten partikulären / feststofflichen Paramater als da waren:

  • optisch gemessene Gesamtpartikel-Konzentration > 0,3 µm
  • Gesamt-Schimmelpilze auf DG18-Agar
  • Gesamtkeime auf Malz-Agar
  • Gesamt-Bakterien auf TSA-Agar

Die „Nullbelastung“ in Atemhöhe eines sitzenden Menschen war während des Unterrichts stabil. Lediglich beim Lüften der Klassenräume wurden durch die dabei auftretenden Raumluftturbulenzen Feinpartikel von außen in nennenswerter Zahl in den gereinigten Frischluftstrom eingemischt.

Eine Ansteckung direkt von Mensch zu Mensch z.B. durch Einatmen von Hustenaerosolen von einem infizierten Mitschüler in der Nähe kann mit den Luftreinigern der Schulz & Berger GmbH zwar nicht verhindert werden. Es ist anhand der Leistungskenndaten, die in dieser Studie ermittelt wurden, aber mit Sicherheit davon auszugehen, dass Luftreiniger der Schulz & Berger GmbH das Infektionsrisiko für die gesamte Klassengemeinschaft in Klassenräumen in erheblichem Maße senken können, da der Infektionsdruck durch laufende Entnahme potenziell infektiöser Aerosolpartikel niedrig gehalten wird.

7. Verfahren der Messung der Luftreiniger gegen Viren

Die Ergebnisse der statistischen Datenauswertung der zeit- und ortskombinierten Partikel- und Luftkeimmessungen zeigen Folgendes: Bakterien in der Klassenraumluft sind überwiegend mit dem Partikel-Kollektiv im unteren Mikrometerbereich assoziiert. Genauer mit Partikeln im Bereich 1 – 10 µm. Den Angaben in der Literatur zufolge sind auch wesentliche Teile des infektiösen luftgetragenen Viruspartikelkollektivs in Aufenthaltsräumen in diesem Partikel-Größenfenster zu finden. Insofern kann man Bakterienpartikel im Größenfenster 1-10 µm befugt als aussagekräftige Ersatzparameter bei der qualifizierten Effektivitätsbeurteilung der Luftreiniger gegen Viren im Hinblick auf die Reduzierung des Infektionsdrucks anerkennen. Der Infektionsdruck, ergibt sich aus ständigen Ausstößen von Coronaviren durch infizierte Personen und lastet auf nicht infizierten Personen. Bakterien in der Luft sind wesentlich zuverlässiger und mit höherer Sensitivität und vor allem deutlich schneller und kosteneffizienter in Luft zu erfassen und nachzuweisen als Viren.

Die Vorteile liegen auf der Hand, weil Effektivitätsüberprüfungen von Luftreinigern dadurch schnell und kosteneffizient möglich gemacht werden können.

8. Kohlendioxid und Luftreiniger gegen Viren

Kohlendioxid ist kein geeigneter Parameter zur Überprüfung der mikrobiologischen Innenraumluftqualität zumindest bei gleichzeitigem Betrieb vom Luftreiniger gegen Viren. Korrelationen zwischen Kohlendioxidkonzentrationen und Aerosolpartikel- bzw. Bakterien-Konzentrationen waren bei Betrieb der Luftreiniger gegen Viren nicht darstellbar und auch von vorneherein nicht zu erwarten.

9. Schutzfaktoren der Luftreiniger gegen Viren

So genannte Schutzfaktoren für Atemschutzmasken geben das von einer bestimmten Atemschutzgeräteklasse erwartete Maß an Schutz gegen schwebfähige Partikel an. Zum Vergleich der Prüfergebnisse der vorliegenden Expertise im Hinblick auf die prozentuale Bakterienreduktion werden die Schutzfaktoren von partikelfiltrierenden Halbmasken gegen schwebfähige Partikel in der Luft, wie z.B. Schimmelpilze, aufgerufen wie folgt:

Typ Maske Schutzfaktor Reduktion

FFP1 4 100% → 25%

FFP2 10 100% → 10%

FFP3 30 100% → 3%

Quelle: Beschluss 45/2011 des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) vom 05.12.2011: Stellungnahme „Kriterien zur Auswahl der PSA bei Gefährdungen durch biologische Arbeitsstoffe“

Den Prüfergebnissen zufolge haben die Luftreiniger gegen Viren der Schulz & Berger GmbH bei ständigem Betrieb gegen anthropogene Bakterien in der Klassenraumluft einen Schutzfaktor mindestens analog partikelfiltrierenden FFP2-Atemschutzmasken gegen schwebpartikuläre Gefahrstoffe aufzubieten. Gegen die hier gemessenen Gesamtpartikel – und damit mit großer Wahrscheinlichkeit auch gegen infektiöse Coronaviren – können Schutzfaktoren mindestens zwischen FFP2- und FFP3- Atemschutzmasken erwartet werden.

Anmerkung zum Test Luftreiniger gegen Viren

Der Autor dieses Beitrags, Dr. Thomas Missel, ist promovierter Mikrobiologe (Schwerpunkt: Mykologie), bereits 20 Jahre in Hannover und Niedersachsen als Gutachter tätig und bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger (seit 2008). Bestellungsgebiet bei der IHK ist: Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen.

Detailinformationen zum Schimmmelpilztest zum selbst machen:

/https://www.schimmelberatung-niedersachsen.de/informationsbeitrag-schimmelpilz-test/

Detailinformationen zum Schimmmeltest zum selbst testen:

https://www.advisan.net/produkt/schimmelpilztest-mykofund/

Luftreiniger gegen Coronaviren

Luftreiniger gegen Coronaviren im Test

1. Messaufgabe beim Test der Luftreiniger gegen Coronaviren

Die Schulz & Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH in Altenburg / Thüringen hat neue leistungsstarke Luftreiniger gegen Coronaviren für Aufenthaltsräume entwickelt. Das Labor für Arbeits- und Umwelthygiene erhielt den Auftrag, die Luftreiniger gegen Coronaviren mikrobiologisch mit einem möglichst praxisnahen Versuchsverfahren zu testen. Hierzu waren Staubpartikel- und Luftkeimmessungen zur Wirksamkeitsbeurteilung zu konzeptionieren und durchzuführen. Das Luftreinhaltungsverfahren sollte konkret auf die Wirksamkeit bei der Reduzierung des Infektionsdrucks durch Coronaviren überprüft werden. Deshalb wurden die Prüfungen in personenfrequentierten Aufenthaltsräumen vorgenommen.

Referenzgröße waren die Feinstaubpartikel- und Mikroorganismen-Konzentrationen in dem atmosphärischen Milieu, das die Luftreiniger unmittelbar umgibt. Untersuchungsobjekte waren Klassenräume eines Gymnasiums in Altenburg. Die hier vorgestellten Ergebnisse der Prüfung der Luftreiniger gegen Coronaviren stammen vom September 2020.

2. Hintergrund des Tests der Luftreiniger gegen Viren

Die Schutzmaßnahmenentwicklung erfolgte vor dem Hintergrund der derzeitigen Corona-Viruspandemie. Die Politik hat zur Verhinderung einer massenhaften Virusverbreitung u.a. das Tragen von Atemschutzmasken bei Zusammenkünften mehrerer Personen im öffentlichen Raum angeordnet. Diese persönliche Schutzmaßnahme zielt weniger auf eine Reduzierung des Infektionsdrucks auf den Maskenträger ab. Sie ist stattdessen eher als Schutzmaßnahme gegen eine Freisetzung virenkontaminierter Tröpfchen über Mund und Nase durch ggf. mit dem Virus infizierte Trägerpersonen gedacht. Als wirksamer Schutz gegen eine Virusinfektion über den Luftweg und die Aufnahme über die Lunge werden filtrierende Halbmasken mindestens der Filterklasse P2 empfohlen.

3. Masken-Tragegebot in öffentlichen Gebäuden

In einigen Bundesländern in Deutschland wurde u.a. in Schulen, Behörden oder dem Einzelhandel das konsequente Tragen von Atemschutzmasken angeordnet. Man hat sich erhofft, dadurch das Infektionsrisiko durch das Virus zu mindern. Und einen angemessenen Schutz der Schüler, Mitarbeiter und Kunden durch ggf. infektiöse Tröpfchen sicherzustellen. In der Schule soll diese Maßnahme den Infektionsdruck, der auf der Klassengemeinschaft bei Anwesenheit eines virusinfizierten Mitschülers lastet, entscheidend abmindern. Dadurch will man einen regulären Schulbetrieb selbst bei einzelnen Infektionsfällen gewährleisten.

Permanentes Tragen von Atemschutzmasken indes belastet physisch stark. Und erschwert die enorm wichtige Sozialkommunikation in erheblichem Maße. Darüber hinaus sind ständige Maskenbeschaffungen für die gesamte Schülerschaft mit erheblichen Kosten verbunden und stark etatbelastend. Standardisierte Lüftungspläne sind derzeitig in Diskussion bzw. in Erarbeitung. Diese Pläne legen genau fest, wie häufig und wie lange man im Laufe einer Unterrichtsstundelüften muss. Diese Pläne kann man bei Kenntnis innenraumhygienischer Verhältnisse aus mehreren Gründen von vorneherein als abwegig abqualifizieren.

4. Nachweisführung beim Test der Luftreiniger gegen Viren

4.1 Test der Luftreiniger mit Virusaerosolen

Eine direkte Erfassung und Quantifizierung infektiöser Coronaviren des aktuellen Typs Covid19 in der Innenraumluft im Routineverfahren ist nicht möglich. Entsprechende Verfahren sind bisher noch nicht entwickelt und stehen auch nicht in Aussicht einer Entwicklung. Insofern waren beim Test der Luftreiniger gegen Coronaviren mikrobiologische Ersatzparameter in Anschlag zu bringen.

Infizierte Personen geben infektiöse Viruspartikel nicht nur beim Husten, Niesen und Sprechen, sondern auch beim Atmen und somit laufend in die Umgebung ab. Auch Bakterien geben alle Menschen, Infizierte und nicht-Infizierte, ständig an die Umgebungsluft ab. Die meisten der vom Menschen an die Umgebung abgegebenen Bakterien (Kommensalen) sind in der Innenraumluft mit relativ einfachen Verfahren einigermaßen verlässlich quantifizierbar.

4.2 Mikrobiologische Prüfparameter beim Test der Luftreiniger

Gezielte Prüfungen in Vorversuchen zu der vorliegenden Studie haben dies gezeigt: die Bakterienpartikel, die in personenfrequentierten Aufenthaltsräumen von Menschen in die Umgebungsluft abgegeben werden, sind von der gleichen Größe, wie der Großteil der Viruspartikel. Relevant ist vor allem das Partikel-Kollektiv im unteren Mikrometerbereich (1 bis 10 µm). Insofern kann man Bakterienpartikel befugt als aussagekräftige Ersatzparameter bei der Effektivitätsbeurteilung der Luftreiniger gegen Coronaviren anerkennen. Die Messungen wurden mit der Korrelierten Partikelzählung durchgeführt https://www.schimmelpilz-messungen.de/korrelierte-partikelzaehlung/

Bei der vorliegenden Expertise mit einer Beprobung von Schulklassenräumen während des laufenden Schulunterrichts wird der Bakterienpool in der Innenraumluft durch anthropogene Emissionen ständig nachgefüllt. So wie das bei der Freisetzung von Viruspartikeln bei Anwesenheit infizierter Personen auch zu erwarten ist.

Dieser Ansatz der Nachweisführung der Reinigungseffizienz über die Messung luftgetragener Bakterien (Kommensalen) wird als wesentlich realitätsnaher erachtet als Prüfungen, bei denen zur Simulation einer Viruspartikelfreisetzung einmalig zu Versuchsbeginn feinpartikuläre künstliche Aerosole vernebelt und der Verlauf der Abklingphase nach dem Emissionsereignis aufgezeichnet wird.

5. Technische Daten der Luftreiniger gegen Coronaviren

Die Technik der Luftreiniger gegen Coronaviren basiert auf den bewährten „Luftduschen“ der Schulz & Berger GmbH für Arbeitsplätze. Diese „Luftduschen“ generieren bekanntermaßen auch bei Vorherrschen komplizierter Luftströmungsverhältnisse außerordentlich stabile, verwirbelungsarme bis -freie (Laminar-) Luftströmungen. Wie z.B. in Arbeitskabinen im Bereich der Abfallwirtschaft. Das Vordringen ausgehusteter Viruspartikel und infektiöser Tröpfchen in den Laminarstrom im horizontalen Verlagerungsgeschehen und die unmittelbare Virenübertragung von Mensch zu Mensch dadurch wird durch einen Luftschleier verhindert.

Im Eintrittsbereich der angesaugten Luft ist ein Vorfilter (Grobstaubfilter der Filterklasse ISO Coarse nach ISO 16890) angeordnet, der Staub und Fasern, sowie größere Partikel, die sich in der Luft schweben, herausfiltert. Nach dem Vorfilter ist in Strömungsrichtung ein Heizregister angeordnet. Mit diesem kann die angesaugte Luft im vorliegenden Ausführungsbeispiel bei Bedarf erwärmt werden . Anschließend wird die Luft über einen Schwebstofffilter der Filterklasse H14 (HEPA-Filter) geführt. Dieser diesent dazu, feinste Partikel, wie beispielsweise einzelne Viruspartikel oder solitäre Bakterien oder Aerosole aus der Luft auszufiltern.

Unter dem Schwebstofffilter ist eine kleinere Druckkammer deren Abschluss ein Laminarisator bildet. Durch diesen wird eine gleichmäßige, laminare Luftströmung mit einstellbaren Luftgeschwindigkeiten zwischen 0,2 bis 0,36 m/s gewährleistet, die auf den zu schützenden Arbeitsplatz gerichtet ist https://www.schulz-berger.com/virusfrei-1200

6. Ergebnisse der Austestung der Luftreiniger gegen Coronaviren

Die wichtigsten Ergebnisse kann man zusammenfassen wie folgt:

  • Beim Querlüften der Klassenräume während des laufenden Betriebs der Luftreiniger gegen Coronaviren waren binnen Minutenfrist starke Anstiege der Partikel-Konzentrationen zu verzeichnen. Es handelte sich bei diesen Immissionen atmosphärischer Stäube von außen vor allem um Feinpartikel mit Durchmessern kleiner 1 µm. Die Konzentrationen der Gesamtpartikel (> 0,3 µm) werden durch die Luftreiniger gegen Coronaviren nach derartigen Immissionsereignissen unabhängig vom momentanen Luftwechsel (20-fach ↔ 26-fach h-1) binnen etwa 30 Minuten wieder auf etwa 1% bis 3% Die Halbwertszeit bei Partikeln < 1 µm betrug bei laufenden Luftreinigern und vorgenannten Luftwechselraten lediglich etwa 5 Minuten.

Luftreiniger gegen Coronaviren

Luftreiniger gegen Coronaviren

Abb. 1: Verlaufskurve der Gesamtpartikelbelastung im Klassenraum am zweiten Versuchstag. Bei den Lüftungsvorgängen 1-4 wurde der Klassenraum für jeweils etwa 5 Minuten gelüftet. Beim 5. Lüftungsvorgang wurden alle Fenster über 20 Minuten lang offen gehalten. Die Luftreinigungsgeräte waren dabei laufend in Betrieb. Die Luftwechselrate lag in der Zeit bis 09:45 Uhr bei 26-fach h-1 und wurde anschließend auf etwas unter 20-fach h-1 herunterreguliert.
  • Bei der Beurteilung der Leistungskenndaten der Luftreiniger gegen Coronaviren in Sachen Reduktion der Luftkeimzahlen war hinsichtlich des Eingabewerts und des Beurteilungsparameters zunächst zu unterscheiden zwischen Mikroorganismen-Emissionen und Mikroorganismen-Immissionen in den Klassenräumen. Mikroorganismen -Emissionen in Klassenräumen sind im Vordergrund ständig und unvermeidbar stattfindende Bakterienfreisetzungen vom menschlichen Körper. Mikroorganismen-Immissionen sind Einträge von außen, zu denen es bei jedem Lüften der Klassenräume kommt. Diese Immissionen fielen zur Zeit der Prüfungen verglichen mit den Emissionen erheblich aus. Bei den Immissionen handelt es sich weit überwiegend um Pilze und Hefen.
  • Bei den Versuchsbedingungen dieser Raumluftprüfungen können in Sachen (unvermeidbares) bakterielles Hintergrundrauschen (laufende Emission durch sitzende und wenig bewegungsaktive Menschen) 2 x 102 bis 3 x 102 KBE Bakterien/m3 angegeben werden. Den laufenden Emissionen bakterienhaltiger Partikel zum Trotz limitieren die Luftreiniger die Bakterien-Konzentration bemerkenswert zuverlässig auf 10% oder weniger der Bakterienbelastung, die ohne technische Luftreinhaltungsmaßnahme messbar wäre. Die Halbwertszeit der Bakterien in der Luft betrug nach Inbetriebnahme der beiden Luftreiniger und einer Luftwechselrate von 19-fach/h lediglich 5 Minuten.
  • Mit dem Coronavirus infizierte Personen geben infektiöse Viruspartikel ständig in die Umgebung ab. Bakterien werden von allen Menschen, Infizierten und nicht-Infizierten, ständig und unvermeidbar in die Luft abgegeben. Bei dem Versuchsansatz der vorliegenden Expertise wird der Bakterienpool in der Innenraumluft laufend nachgefüllt, wie das bei der Freisetzung von Viruspartikeln bei Anwesenheit infizierter Personen zu erwarten ist. Dieser Ansatz der Nachweisführung beim Test der Reinigungseffizienz der Luftreiniger gegen Coronaviren wird als wesentlich realitätsnaher erachtet als andere bisherige Prüfungen. Bei letzteren wurden zur Simulation einer Viruspartikelfreisetzung einmalig zu Versuchsbeginn feinpartikuläre biologische oder nicht-biologische Aerosole künstlich vernebelt und der Verlauf der Abklingphase nach dem 1-maligen Emissionsereignis aufgezeichnet.
  • Bei Versuchsansätzen wie dem Vorliegenden war deshalb von vorneherein mit geringeren Reinigungseffizienzquoten von Luftreinigern zu rechnen als bei vorgenannten Versuchen mit einmalig eingebrachten Aerosolwolken bestimmter Qualität.

Luftreiniger gegen Coronaviren

Luftreiniger gegen Coronaviren

Abb. 2: Verlaufskurve der Bakterienkonzentrationen im Klassenraum am ersten Versuchstag. Die Halbwertszeit der Bakterien in der Raumluft nach Inbetriebnahme der Luftreiniger (6.000 KBE/m3 → 3.000 KBE/m3) beträgt etwa 5 Minuten.
  • Erwartungsgemäß wurden die „Gesamtkeime“, die zwar durch Bakterien vom Menschen beeinflusst, aber deutlich überwiegend von Pilzen und pigmentierten Hefen von außen gestellt wurden, durch die Luftreinigungsgeräte auf Werte deutlich unter die der Bakterien reduziert. Die Reduktion näherte sich 1% der Ausgangswerte an. Die Halbwertszeit der Gesamtkeime in der Luft betrug nach Inbetriebnahme der beiden Luftreiniger und einer Luftwechselrate von 26-fach/h lediglich 3 Minuten.
  • Pigmentierte Hefen, die in ihrer Gesamtheit Immissionen von außen beim Lüften zugeordnet werden können und für die es keine Quellen im Klassenzimmer gab, wurden durch die Luftreinigungsgeräte innerhalb von 10 Minuten auf Werte unter 0,25% und quasi auf „Nullbelastung“ reduziert.

Luftreiniger gegen Coronaviren

Luftreiniger gegen Coronaviren

Abb. 3: Verlaufskurve der Konzentrationen pigmentierter Hefen im Klassenraum am zweiten Versuchstag. Die Reduktionsleistung der Luftreinigungsanlage ist aufgrund des gegenüber den Bakterien deutlich geringeren Hintergrundrauschens entsprechend größer.
  • Es ist anhand der Leistungskenndaten, die in dieser Studie ermittelt wurden, mit Sicherheit davon auszugehen, dass Luftreiniger gegen Coronaviren der Schulz & Berger GmbH das Infektionsrisiko für die gesamte Klassengemeinschaft in Klassenräumen in erheblichem Maße senken können. Der Infektionsdruck kann durch die laufende Entnahme wesentlicher Anteile potenziell infektiöser Aerosolpartikel niedrig gehalten werden.
  • Im Reinluftstrom zentral unter dem Zuluftelement (Atemhöhe sitzender Mensch) war binnen Minutenfrist nach Inbetriebnahme der Luftreiniger gegen Coronaviren quasi „Nullbelastung“ gegeben. Diese „Nullbelastung“ betraf alle aufgezeichneten partikulären / feststofflichen Parameter.
  • Den Prüfergebnissen zufolge haben die Luftreiniger gegen Coronaviren der Schulz & Berger GmbH bei ständigem Betrieb gegen anthropogene Bakterien in der Klassenraumluft einen Schutzfaktor mindestens analog partikelfiltrierenden FFP2-Atemschutzmasken gegen schwebpartikuläre Gefahrstoffe aufzubieten. Gegen die hier gemessenen Gesamtpartikel – und damit mit großer Wahrscheinlichkeit auch gegen infektiöse Coronaviren – können Schutzfaktoren mindestens zwischen FFP2- und FFP3- Atemschutzmasken erwartet werden.
  • Bakterien in der Klassenraumluft sind überwiegend mit dem Partikel-Kollektiv im unteren Mikrometerbereich (1 – 10 µm) assoziiert. Der Literatur zufolge sind auch wesentliche Teile des infektiösen luftgetragenen Viruspartikelkollektivs in Aufenthaltsräumen in diesem Partikel-Größenfenster zu finden. Insofern können Bakterienpartikel befugt als aussagekräftige Ersatzparameter bei der qualifizierten Effektivitätsbeurteilung der lüftungstechnischen Anlagen im Hinblick auf die Reduzierung des Infektionsdrucks, der durch ständige Ausstöße von Coronaviren durch infizierte Personen auf nicht infizierten Personen lastet, anerkannt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand, weil Effektivitätsüberprüfungen von Luftreinigern dadurch schnell und kosteneffizient möglich gemacht werden können.
  • Eine Ansteckung direkt von Mensch zu Mensch z.B. durch Einatmen von Hustenaerosolen von einem infizierten Mitschüler in der Nähe kann mit den Luftreinigern der Schulz & Berger GmbH zwar nicht verhindert werden. Es ist anhand der Leistungskenndaten, die in dieser Studie ermittelt wurden, aber mit Sicherheit davon auszugehen, dass Luftreiniger der Schulz & Berger GmbH das Infektionsrisiko für die gesamte Klassengemeinschaft in Klassenräumen in erheblichem Maße senken können, da der Infektionsdruck durch laufende Entnahme potenziell infektiöser Aerosolpartikel niedrig gehalten wird.

Anmerkung:

Der Autor ist bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger für Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen. Dr. Thomas Missel ist Mikrobiologe und hat am Institut für Tierhygiene der Tierärztlichen Hochschule Hannover promoviert. Er ist seit 1998 als Gutachter im Fachbereich Schimmel und Hygiene nicht nur in Hannover und Niedersachsen, sondern deutschlandweit tätig.

Messung von Bakterien

Messung von Bakterien und Schimmeltest nach Wasserschaden

Messung von Bakterien und Keimen nach Wasserschaden

Bei einem Wasserschaden mit Abwasseraustritt aus einer Toilette oder aus anderen Abwasserinstallationen im Haus kommt es unvermeidbar zu einer Verschmutzung von Bauteilen mit Schimmel und Bakterien. Ein Schimmeltest ist dann oft angezeigt https://www.advisan.net/produkt/schimmelpilztest-mykofund/. Fäkalien und Fäkalkeime spielen aber ebenso eine Rolle. Am häufigsten betroffen ist der Fußboden. Schimmeltest und Messung von Bakterien nach einem Wasserschaden sind nur Erstmaßnahmen. Stellt man eine ernst zu nehmende oder schwere Kontamination mit Fäkalkeimen fest, ist u.U. ein Rückbau des betroffenen Fußbodens angezeigt.

Was aber versteht man unter einer „schweren Kontamination“? Und was wäre eine „geringfügige“ oder „vernachlässigbare“ Bakterienbelastung? Kann man so etwas überhaupt objektiv beurteilen oder anerkannt messen? Ab wann ist eine Verschmutzung mit Bakterien hygienisch inakzeptabel und deshalb ein Bauteilaustausch erforderlich und von der Versicherung einzufordern?

Schimmeltest, Messung von Bakterien und Gesundheit

In letzter Zeit werden neben der präsenten „Schimmelproblematik“ immer häufiger Bakterien als weitere Risikofaktoren bei einem Feuchteschaden in der Wohnung ins Spiel gebracht. Es ist schon seit langem bekannt, dass Bakterien völlig andere Wirkungen auf Menschen haben können als Schimmelpilze. Über gesundheitsgefährdende Noxen von Bakterien im Allgemeinen und deren Wirkungen in Zusammenhang mit einem Feuchteschaden in der Wohnung im Besonderen weiß man bei Bakterien aber eigentlich nur ganz wenig Konkretes.

So viel ist beim Thema Schimmeltest und Bakterien in der Wohnung aber ganz klar:

  1.  Werden bei einem Wasserschaden Fäkalbakterien in einen Estrichfußboden eingetragen, kann man sie ohne einen Rückbau der gesamten Bodenfläche definitiv nicht mehr völlig beseitigten. Weder chemisch noch mechanisch oder physikalisch.
  2. Einzeller wie Bakterien und Hefen neigen generell nicht zum spontanen Übergang in die Luft. Sie sind dafür schlicht nicht gemacht. Die meisten Bakterien und Hefen wachsen fest substratgebunden. Auch die Vermehrung findet auf dem bewachsenen Substrat statt. Anders die Schimmelpilze: diese verbreiten sich über die Luft und bilden genau hierzu ihre vielen Sporen.
  3. Krankmachende Wirkungen oder das Potenzial der Schimmelpilze dazu ist hauptsächlich in den sensibilisierenden Wirkungen der Sporen zu sehen. Sporen sind vergleichsweise starke Allergene. Gesundheitliche Gefährdungen für den „normal exponierten“ Menschen in der Wohnung durch Bakterien indes gehen im Vordergrund von der Infektiosität aus.
  4. Es sind aber nicht alle Bakterien infektiös. Bakterien, die an einer feuchten Stelle in der Wohnung wachsen (z.B. Actinomyceten und Bazillen), sind z.B. nicht infektiös. Sie gibt es in allen Böden und in jedem Kehricht und in den Stäuben, die daraus entstehen, in enorm großer Zahl. In Konzentrationen, die in Wohnungen möglich sind, stellen ubiquitäre Bakterien beim Einatmen keine Gesundheitsgefahr dar.

Keime und Bakterien im Haus

Mit Abwasser vollgelaufene Fußböden und durchnässte Bauteile werden mehr oder weniger schnell von Bakterien und Pilzen besiedelt und „verkeimen“. Die Geschwindigkeit der Verkeimung hängt vor allem ab

  • von der Beschaffenheit des Bauteils,
  • dem Nährstoff- und Bakteriengehalt des ausgelaufenen Wassers sowie
  • von vorherrschenden Temperaturen ab.

Bei Schmutzwasserschäden und einem Eintrag von viel löslicher Organik, Fäkalien und Massen an Bakterien ist eine „aktive Verkeimung“ schon innerhalb weniger Wochen möglich. Oder sogar zu erwarten. „Aktive Verkeimung“ soll heißen, dass die durch den Wasserschaden ins Bauteil eingetragenen Mikroorganismen durch Teilung neue Kolonien bilden und sich exponentiell vermehren.

Bei der Frage nach dem richtigen Umgang mit Abwasser im Fußboden, z.B. aus einer Toilette, macht die Menge den Unterschied: Eine Verschmutzung (d.h. Kontamination) mit Bakterien kann akzeptabel sein, wenn die Gesamtmenge der eingetragenen Bakterien überschaubar ist. Und wenn man noch keine Massenvermehrungen / erneuten Koloniebildungen feststellt. Sobald die eingetragenen Bakterien aber Kolonien bilden und sich dabei exponentiell vermehren, wird aus Akzeptablem schnell Inakzeptables. Was sind die entscheidenden Beurteilungskriterien, wie kann man Verkeimung messen?

Schimmeltest und Messung von Bakterien im Mikroskop

Ein gesicherter Nachweis, ob Material mit Sporen oder Bakterien verschmutzt (kontaminiert) oder schon von Pilzen und Bakterien bewachsen wird, gelingt beim Schimmeltest nur mit mikroskopischen Methoden. Auch wie dicht Bewuchs und Sporendichte gegebenenfalls ausfallen, kann man beim Schimmeltest am besten mit dem Mikroskop beurteilen. Dieses Verfahren ist auch schnell und kostengünstig und deshalb ohne jeden Zweifel das Verfahren der Wahl https://www.advisan.net/produkt/schimmelpilztest-mykofund/

Mit transparenten Klebefilmen („Tesafilm“) nimmt man eine Abdruck-Kontaktprobe von der Verdachtsfläche. Diese wird beim Schimmeltest im Labor kurz angefärbt und das ganze anschließend im Mikroskop auf Art und Ausmaß der Kontamination geprüft.

Eine exakte Angabe der Bakterienzahl oder Sporendichte in der Fläche ist mit mikroskopischen Methoden zwar nur orientierend, günstigstenfalls halbquantitativ möglich. Dies liegt an dem kleinen Flächenausschnitt, den man im Mikroskop anschauen kann, und der großen Schwankungen der Zell- und Sporendichte auf Wachstumsuntergründen begründet. Bewuchs und / oder Kontaminationen lassen sich im Mikroskop aber beschreiben. Dies macht große Informationszugewinne möglich. Wie z.B. „Sporenmenge mäßig groß, Sporen und Zellen überwiegend deformiert oder geschrumpft, degenerierter Altschaden wahrscheinlich“ o.Ä..

Infektiöse Bakterien und Fäkalkeime im Mikroskop

Nur ein sehr geübtes Auge kann beim Schimmeltest an Materialproben, die z.B. aus einem Fußboden stammen, im Lichtmikroskop auch einzelne Bakterien erkennen. Infektiöse Bakterien z.B. aus einer Toilette und nicht-infektiöse Bakterien, wie ubiquitäre „Schmutzkeime“, kann man an Proben aus einer Wohnung im Mikroskop nicht unterscheiden. Oder zumindest nicht zuverlässig. Das ist allerdings auch nicht notwendig. Es ist nämlich so:

Messung von Bakterien

Messung von Bakterien

Abb. 1: Kolonien von Hauskehricht-typischen Bakterien auf einem Kulturmedium

Bakterien benötigen zur Vermehrung viel Feuchtigkeit und sind auch zum Überleben darauf angewiesen. Bei limitierter Feuchtigkeit in der Wohnung sind vor allem Schimmelpilze in der Lage, zu wachsen und sich zu vermehren.

Infektiöse Bakterien können sich außerhalb des menschlichen Körpers nicht nur nicht vermehren. Sie sterben sogar ziemlich schnell ab. Die Infektiosität von Bakterien geht mit dem Übergang aus dem menschlichen Körper in das Bauteil sozusagen sofort verloren. In einem überfluteten Fußboden können Bakterien auch keine für den Menschen toxischen Verbindungen mehr synthetisieren.

Bakterien an der Wand und Gesundheit

Bakterien an der Wand stellen keine direkt fassbare Gesundheitsgefahr dar. Das wichtigste und entscheidende Kriterium im Zusammenhang mit Fragen zur gesundheitlichen Gefährdung bei Schimmel und Bakterien in der Wohnung nach einem Wasserschaden ist generell die Atemluftqualität. Alle Keime in einem Biofilm, seien es Bakterien, Hefen oder Pilze, haben folgendes gemein: Sie bilden sozusagen keine leicht luftgängigen Sporen, die eingeatmet werden könnten. Eine bedeutende mikrobielle Belastung der Wohnraumluft ist selbst bei flächigen Biofilmbildungen z.B. an der gefliesten Wand nicht möglich. Fäkalienbelastete Bauteile z.B. in einem Estrichfußboden nach einer Abwasserhavarie sind da keine Ausnahme.

Schimmelpilzkolonien, die zwar Massen an Sporen tragen, aber verdeckt in einem Fußboden wachsen, sind in bestimmten Fällen zumindest theoretisch in der Lage, die Raumluft, die wir atmen, zu verschmutzen. Und die Gesundheit dadurch u.U. zu beeinträchtigen. Ob die Pilze noch vital sind oder bereits ausgetrocknet und tot, ist dabei unwichtig. Auch abgestorbene Schimmelpilzsporen können noch sensibilisierend wirken. Deshalb sollte man eine rückstandslose Entfernung bei einer Schimmelbeseitigung immer anstreben.

Bei Bakterien ist das grundsätzlich anders. Diese Organismen bilden keine sensibilisierenden Sporen, die zudem zum Übergang in die Luft neigen. Insofern kann man sagen, dass Bakterien unter lufthygienischen Aspekten in einem Fußboden nichteinmal theoretisch eine Gesundheitsgefahr für Bewohner darstellen können. Trocknet das mikrobiell belastete Bauteil ab, sterben die Bakterien unvermeidbar ab. Luftgängige und gesundheitsgefährdende Rückstände werden dabei nicht gebildet.

Fassbare nachteilige Wirkungen durch Bakterien an der Wand und in überfluteten Fußböden sind nur dann zu erwarten, wenn es zu erneuten Koloniebildungen und Emissionen von unangenehm riechenden Stoffwechselprodukten kommt.

Wenn ein Bauteil also nicht mit Bakterien verschmutzt oder schwerer belastet ist, weil sich daran bereits Bakterienkolonien gebildet haben, gibt es für Rückbaumaßnahmen aus gesundheitlichen Gründen eigentlich kein Argument. Nur unangenehme bakterielle Gerüche und ästhetisch-hygienische Gesellschaftskonventionen können als berechtigte Gründe für Rückbaumaßnahmen anerkannt werden.

Bakterien an der Wand und ästhetisches Empfinden

Über die Frage der Innenraumluftqualität hinaus gibt es nämlich das individuelle und nicht konkretisierbare Bedürfnis des Menschen, in einem „sauberen Umfeld“ zu wohnen. Weiter fortgeschrittene Stadien der mikrobiellen Stoffdegradation – landläufig als „Vergammeltes“ bezeichnet – sind sind in Wohnhäusern heutzutage ebensowenig erwünscht wie Kontaminationen mit Fäkalkeimen in der großen Fläche .

Es versteht sich von selbst: Es ist nicht möglich, mit Ästhetik als Beurteilungsparameter zu objektiven Schadenseinstufungen und „immer richtigen“ Handlungsempfehlungen zu gelangen. Standardisierte, allgemeingültige Befundbemaßstabungen sind in Zusammenhang mit dem Begriff Ästhetik nicht möglich.

Messung von Bakterien und Maßnahmen

Ohne freies Wasser, das gezielt entnommen und qualifiziert auf das Vorhandensein und ggf. die Menge an Fäkalkeimen überprüft werden kann, ist ein gesicherter Nachweis, ob fäkalienbelastetes Wasser in relevanten Mengen eingetragen wurde oder nicht, nicht möglich. Hat man kein Wasser zur Prüfung zur Verfügung, gibt es als einziges Hilfsmittel zur Einschätzung des Bedarfs an vorsorglichen Rückbaumaßnahmen wegen einer (möglichen / wahrscheinlichen) Fäkalien- bzw. Fäkalkeimbelastung die Geruchsprüfung auf Hausabwasser-typische („fäkaltypische“) Gerüche.

Es kann nur empfohlen werden, den Fußboden nach einem Fäkalwassereintrag unverzüglich technisch zu trocknen, um Massenvermehrungen von Mikroorganismen und unangenehme Gerüche dadurch sofort zu unterbinden. Trocknungsunternehmen sollten angewiesen werden, Bohrungen im Estrich vor Ort auf Geruchsauffälligkeiten zu prüfen. Nur wenn Gerüche feststellbar sein sollten, die einen konkreten Verdacht auf Einträge von fäkalienbelastetem Wasser begründen, müsste die Vorgehensweise in einer Schadensangelegenheit neu überdacht werden.

Sollte man im Zuge der Bohrkernsetzung auf stehendes Wasser auf einer Betonsohle unter der Estrichdämmung treffen, könnte man Folgendes versuchen: man entnimmt eine Probe davon mit einer sterilen Spritze und lässt es qualifiziert bakteriologisch auf die Fäkalkeimbelastung prüfen.

Trocknungsunternehmen unterbreiten immer wieder den Vorschlag, die zur Trockenlegung der Fußböden konditionierte Prozessluft zum Zweck der Beseitigung von Gerüchen zusätzlich mit Oxidantien, wie z.B. Wasserstoffperoxid, zu versetzen. Hier kann man fachlich keine Einwände haben.

Des Weiteren wird generell eine Messung von Bakterien empfohlen. Das ist nicht unbedingt aufwändig und teuer. Man kann die Unterseiten der dem Fußboden zur Trockenlegung entnommenen Dämmstoffproben für einen Test und die Messung von Bakterien benutzen ttps://www.schimmelpilz-messungen.de/2018/11/07/testen-und-messen-von-schimmel-aktuelle-verfahren-schimmeltest/ Eine stichpunkthafte Messung von Bakterien ist ausreichend. Mikroskopische Methoden zur Überprüfung auf Pilz- und Bakterienanhaftungen werden empfohlen. Die vom UBA vorgeschlagenen Verfahren des Waschens von Materialproben und der umständlichen Kulturanlegung bei der Laborprüfung werden hier aber definitiv nicht angeraten!

Anmerkung:

Der Autor ist bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger für Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen. Dr. Thomas Missel ist Mikrobiologe und hat am Institut für Tierhygiene der Tierärztlichen Hochschule Hannover promoviert. Er ist seit 1998 als Gutachter im Fachbereich Schimmel und Hygiene nicht nur in Hannover und Niedersachsen, sondern deutschlandweit tätig.

Schimmel und Gesundheit

Schimmeltest, Schimmel und Gesundheit: Aspekte bei Schimmelbefall in der Wohnung

 

1. Schimmel und Gesundheit: Wirkung von Schimmelpilzen

1.1 Schimmel und Gesundheit: Sensibilisierende Wirkungen

Bei Fragen zu Schimmel und Gesundheit und der umwelthygienischen Bewertung von Schimmelpilzen beim Schimmeltest iin der Wohnung stehen sensibilisierende (= „allergisierende“) Wirkungen eindeutig im Vordergrund. Infektiöse und / oder humantoxische Schimmelpilze können bei Schimmelbefall in der Wohnung i.d.R. nicht zum Wachstum kommen. Allergische Reaktionen, wie z.B. Schnupfen oder Bronchialasthma, sind in der Bevölkerung sehr weit verbreitet. Der Großteil der Schimmelpilze bildet nur wenige Mikrometer große Sporen, die bei einigen Spezies in großer Zahl von den Kolonien in die Umgebungsluft abgegeben werden können. Diese Sporen stellen aufgrund ihrer molekularen Oberflächeneigenschaften relativ starke Allergene dar. Sie sind wegen ihrer geringen Größe von wenigen 1000stel mm in Luft sehr gut schwebfähig. Sie können tief in die Lungen (-Alveolen) eingeatmet werden. Und dort ihre allergisierende / sensibilisierende Wirkung entfalten.

Schimmel und Gesundheit: Als in besonderem Maße durch allergisierende Wirkungen von Schimmelpilzen im Innenraum gefährdet gelten für Allergien empfängliche Menschen (Atopiker) und gegen Schimmelpilze sensibilisierte Allergiker. Auch immungeschwächte Menschen und alte und kranke Personen sowie Kleinkinder. Bei entsprechender Exposition gegenüber erhöhten Schimmelpilz-Konzentrationen kann man aber auch ohne jegliche Prädisposition an der Lunge oder an den Atemwegen erkranken sowie Allergien entwickeln.

1.2 Schimmel und Gesundheit: Infektionen

Infektionen durch Schimmelpilze im Innenraum treten vergleichsweise selten auf, weil nur sehr wenige Schimmelpilze überhaupt in der Lage sind, das menschliche Immunsystem zu überwinden und eine Infektion herbeizuführen. Dies liegt u.a. an den für die meisten Schimmelpilze nicht zuträglichen hohen Kerntemperaturen des Wirtes (Mensch). Am häufigsten von Pilzinfektionen betroffen sind gesundheitlich erheblich Vorbelastete. Und insbesondere dabei am Immunsystem erkrankte Personen und alte Menschen. Von einem Befall z.B. der Bronchien betroffen sind sehr häufig Asthmatiker und Allergiker bzw. Atopiker. Infektionen durch Schimmelpilze können eine ernste Gesundheitsbedrohung darstellen. Auch zur Auslösung einer Infektion ist eine bestimmte Dosis aufgenommener Sporen erforderlich. Infektiöses und Pilze der Risikogruppe 2 kommen an Befallsstellen in Innenräumen, wie z.B. Tapeten und Putz, normalerweise nicht zum Wachstum.

1.3 Schimmel und Gesundheit: Toxische Wirkungen

Toxische Wirkungen durch Einatmen von Schimmelpilzen und Bakterien sind bisher im Vordergrund beim Schimmeltest an sehr hoch mikrobiell belasteten Arbeitsplätzen beschrieben. Wie z.B. in der Abfallwirtschaft und in der Landwirtschaft. Sie können sich z.B. in Form von Entzündungen der Augen und der oberen Atemwege äußern. Auch Bakterien können Toxine bilden, die eine Gefährdung für die Gesundheit bedeuten können (z.B. Clostridien). Bedeutung für „normalexponierte“ Menschen erlangen mikrobiell gebildete Toxine aber vorzugsweise im Falle einer oralen Aufnahme mikrobiell kontaminierten Materials (z.B. verschimmelte Lebensmittel).

Einige gemeinhin als „befallstypisch für Innenräume“ bezeichnete Schimmelpilze bilden im (Sekundär-) Stoffwechsel toxische Verbindungen. Wie z.B. solche Pilze, die gut auf feuchten Tapeten wachsen, aber auch auf nassen Kunststoff-Estrichdämmungen zur Vermehrung kommen können. Die Toxine können beim Menschen nach oraler Aufnahme in größeren Mengen Organschädigungen oder Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Solche Pilze werden im Bereich der Sachverständigenpraxis immer wieder in völlig unseriöser Weise als für Menschen gefährliche „Giftpilze“ stigmatisiert.

Hierzu ist zu sagen, dass die betreffenden Schimmelpilze im luxurierenden (Überschuss-) Stoffwechsel zwar tatsächlich toxische Verbindungen synthetisieren können. Pilztoxine werden aber in den vegetativen Pilzmyzelzellen synthetisiert und von diesen in das besiedelte Substrat ausgeschieden, quasi „weggeworfen“. Toxine sind für den Erzeuger nämlich selbst giftig. Bedeutung erlangen diese Toxine nur im Falle einer Aufnahme pilzbefallenen Materials (v.a. verschimmelte Lebensmittel).

Pilzsporen enthalten nur sehr geringe Mengen an Toxinen, weshalb Toxinwirkungen beim Menschen durch luftgetragene Schimmelpilze allenfalls nach Aufnahme enorm großer Mengen an Sporen und Pilzzellbruchstücken denkbar sind. Für Bewohner in normal genutzten Innenräumen ist soetwas rein hypothetisch. Nur sehr wenige Pilze sind dafür bekannt, dass sie beim Menschen nach dem Einatmen von Sporen in „realistischen Konzentrationen“ Symptome entfalten können, die einer Vergiftungserscheinung ähneln (ODTS). Ein Beispiel ist die thermotolerante Spezies Aspergillus fumigatus, wobei dieser Pilz allerdings hohe Temperaturen für ausgeprägtes Wachstum benötigt und beim Schimmeltest an Befallsstellen normalerweise nicht anzutreffen ist.

1.4 Schimmel und Gesundheit: Reizungen

Flüchtige (= gasförmige) organische Stoffwechselprodukte (VOC) von Pilzen werden von einigen „Schimmelpilzexperten“ immer wieder als Verursacher gesundheitlicher Beeinträchtigungen (Reizungen, Irritationen) ins Spiel gebracht. Beispielsweise wenn keine sichtbaren Schimmelpilzbefallsstellen vorhanden sind und verdeckt wachsende Schimmelpilzquellen vermutet werden. Und zur „Gefährlichkeit“ verdeckter Schimmelbildungen ist überdies Folgendes zu sagen:

Nach derzeitigem Erkenntnisstand werden ausschließlich partikuläre (= feste) Schimmelpilzbestandteile als mögliche Verursacher von Erkrankungen beim Menschen angesehen. Können partikuläre Pilzbestandteile von Schimmelpilzen, also Zellen, Sporen und Bruchstücke davon oder Toxine, nicht in die Raumluft gelangen und eingeatmet werden, weil die Pilze verdeckt unter Wandbelägen und –anstrichen, unter einem Verputz oder in gegen die Raumluft abgedichteten Dämmungen wachsen, fehlt die für Allergien und Infektionen erforderliche Noxe. Toxische Wirkungen durch verdeckte Schimmelpilzschäden sind ebenfalls nicht möglich, da auch Toxine überwiegend pilzpartikel- und substratgebunden vorliegen. Verdeckt wachsende Schimmelpilze ohne die Möglichkeit zur Abgabe von pilzpartikulären Bestandteilen in die Raumluft kommen definitiv weder für allergische Erkrankungen noch für toxische Wirkungen und Infektionen in Betracht.

1.5 Schimmel und Gesundheit: die MVOC-Thematik

Gasförmige Stoffwechselprodukte (MVOC) von Schimmelpilzen sind tatsächlich als mögliche Verursacher von Reizungen und Schleimhautirritationen denkbar, doch werden deren Konzentrationen für solche Wirkungen beim Menschen – zumindest bisher – als viel zu gering erachtet. Die MVOC-Konzentrationen liegen beim Schimmeltest i.d.R. bei einem 1000stel, maximal nahe eines 100stels der Reizkonzentrationen, die für die meisten typischen (nicht-mikrobiellen) Problem-VOC-Substanzen in Innenräumen ausgewiesen sind. MVOC kommen nach Ansicht von Toxikologen als krankheitsauslösendes Moment nur in sehr wenigen Ausnahmefällen in Betracht.

Dass abgestorbene Schimmelpilzbiomasse grundsätzlich noch lange Zeit vom Menschen wahrnehmbare oder sogar gesundheitsgefährdende Mengen an MVOC freisetzen kann, wird bei Fragen zu Schimmel und Gesundheit von einigen „Schimmelexperten“ zwar ebenfalls immer wieder behauptet. Naturwissenschaftliches Grundverständnis sagt aber ganz klar, dass andauernde, relevante MVOC-Freisetzungen durch, ausgetrocknete, völlig tote Pilzbiomasse, die sich z.B. in einer Estrichdämmung befindet, schlichtweg nicht möglich sind. Lange Zeit nach Austrocknung von Pilzzellbiomasse ist beim Schimmeltest mit relevanten Emissionen gasförmiger mikrobieller Metabolite definitiv nicht zu rechnen.

Pilzkolonien können nicht mehr an Masse in die Luft abgeben (sublimieren), als sie an Trockensubstanz aufweisen. Das Trockengewicht der Schimmelpilzbiomasse liegt selbst bei großen Schäden aber allenfalls im Milligrammbereich.

2. Der Schimmelpilz-Leitfaden des UBA

Das Umweltbundesamt (UBA) hat im Jahre 2002 den ersten „Schimmelpilzleitfaden“ herausgegeben, in dem die seinerzeit vorliegenden Erkenntnisse zum Thema „Schimmelpilzbefall im Innenraum“ zusammenfassend dargestellt wurden. Beim Schimmelpilzleitfaden des UBA handelt es sich auch in der 2017 aktualisierten Version noch immer um eine „Literatur- und Erfahrungswertzusammenstellung“ Einzelner, die in der Praxis immer wieder überschätzt wird. Sie wird einem als verbindliches Technisches Regelwerk verkauft, das vorgibt, wann, wo und wie Schimmelpilzuntersuchungen genau durchgeführt werden müssen und wie man als Gutachter Messergebnisse zu bewerten hat. Der „Schimmelpilzleitfaden“ des UBA schlägt auch in der aktuellen Version (2017) auf der Basis der flächigen Ausdehnung drei Kategorien zur Einstufung der Schwere einer Belastung von Materialien mit Schimmelpilzen vor.

Kategorie 1: Schadensfläche < 20 cm2; keine oder sehr geringe Biomasse

Kategorie 2: Schadensfläche < 0,5 m2; mittlere Biomasse

Kategorie 3: Schadensfläche > 0,5 m2; große Biomasse

Gemäß dieser Schadenskategorisierung fallen beim Schimmeltest also Schimmelbefallsflächen ab 0,5 m2 in die (höchste) Kategorie 3 „große Befallsfläche“. Schimmelpilzbefall der Kategorie 3 birgt nach UBA ein Gesundheitsrisiko und muss im Sinne des Minimierungsgebots zur Vorbeugung von Gesundheitsbeeinträchtigungen damit von einer Fachfirma beseitigt werden.

Das UBA weist zum Thema Schimmel messen und Gesundheit in seinem „Schimmelpilzleitfaden“ zwar darauf hin, dass die flächenbasierte Bewertung eines Schimmelschadens nicht immer als Absolutwert herangezogen werden kann. Sondern beim Schimmeltest immer der „Einzelfall und ggf. besondere Umstände“ zu prüfen sind. In der Praxis wird dieser Hinweis beim Schimmeltest aber immer wieder ignoriert und die 3-stufige Flächenbewertung irreleitend und nicht selten missbräuchlich im Sinne einer Andienung von Spezialdienstleistungen als Bewertungsbasis für die Schwere eines Schimmelschäden benutzt.

3. Richtige Bewertung eines Schimmelschadens

Das Flächenkriterium gemäß UBA wird vom Labor Dr. Missel als einziges Kriterium bei Fragen nach Schimmel und Gesundheit grundsätzlich nicht empfohlen. Seriöse Aussagen über die konkrete Gefährdung des Einzelnen (= Risiko) in Wohnräumen durch Schimmelbefall sind nur bei Berücksichtigung aller relevanten Randfaktoren wie z.B. der Befallsfläche, –dichte und –tiefe, den baulichen Gegebenheiten des schimmelgeschädigten Objekts oder der Art und Dauer der Nutzung der betroffenen Räumlichkeiten durch die Bewohner / Benutzer möglich. Schimmelschäden sollten nach Auffassung des Unterzeichners beim Schimmeltest immer nach einem umfassenden Kriterienkatalog bewertet und Maßnahmen nach entsprechender Sichtung für jeden Einzelfall festgelegt werden.

Zur Beurteilung, wie mit einem Schimmelpilzschaden in einem Innenraum umzugehen ist und um Aussagen treffen zu können, ob gesundheitliche Risiken durch den Schimmel gegeben sein könnten oder eher nicht, sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden.

  1. Fläche der pilzlichen Biomasse
  2. vorhandene Pilzspezies (starke Sporulierer ↔ schwache Sporulierer)
  3. Dichte der Pilzbiomasse (früher Befall ↔ ausgewachsener Befall)
  4. Aktivität der vorhandenen Pilze (vital ↔ ausgetrocknet)
  5. Aktuelle und künftig zu erwartende Feuchtigkeit des befallenen Bauteils
  6. Lokalisation des Schimmelschadens im Objekt (verdeckt / offen)
  7. Vorhandensein von Mikroorganismen der Risikogruppe II
  8. Gesundheitszustand / gesundheitliche Vorbelastung der Bewohner
  9. Schadenshistorie: Dauer der Schimmelprobleme / der Exposition
  10. Tiefe des mikrobiellen Befalls (nur bei Sanierungsplanung)

4. Schimmel und Gesundheit beim Schimmeltest

4.1 Schimmel heißt nicht gleich auch Gesundheitsgefahr

Bei Problemen mit Schimmel in der Wohnung werden von „Schimmelexperten“ auch heute noch die sehr engen Belastbarkeitsgrenzen stichpunkthaft erhobener Expositionsdaten überhaupt nicht gesehen. Angebliche „Fachexpertisen“ lassen den Eindruck entstehen,

  • Schimmelpilz würde sich nur in Wohnungen an feuchten Bauteilen vermehren können, und
  • Schimmelpilze in der Raumluft könnten schon an sich einem Schimmelschaden am Bauteil zugeordnet  werden, und
  • Schimmelbefall könne generell einer akuten Gesundheitsgefährdung gleichgesetzt werden.

Dass im Zuge einer normalen Wohnungsbenutzung jederzeit beträchtliche Schimmelpilzfreisetzungen auftreten können, die nicht mit dem Wohnraum bzw. dem Gebäude in Zusammenhang stehen und sich beim Schimmeltest – vor allem quantitativ, teils aber auch qualitativ – überhaupt nicht oder nur schwer von einem „hygienerelevanten“ Schimmelbefall an Bauteilen unterscheiden lassen, bleibt oft unbeachtet. Den Ergebnissen eigener systematischer Untersuchungen zufolge kann es z.B. bei der alltäglichen Abfallhandhabe im privaten Haushalt zur Exposition gegenüber Bioaerosolen kommen, die 106, unter bestimmten Umständen bis 107 lebensmittelverderbende Schimmelpilze/m3, die meisten davon der als „Bauteil-befallstypisch“ bekannten Gattungen Penicillium und Aspergillus, enthalten.

4.2 Schimmel messen und Hygiene beurteilen

Die klassische „Schimmelmessung“ ist ungenau

Schimmelpilze sind immer und überall vorhanden und reichern sich in jedem Haus im Laufe der Zeit im Hausstaub an. Hausstaub kann jederzeit wieder aufgewirbelt werden, was das  Ergebnis beim Schimmeltest – je nach Schimmelpilzgehalt des Staubes und Ausmaß der Aufwirbelungen – mehr oder weniger stark beeinflusst. Die Schimmelpilzbelastung außen ist jahreszeitlichen großen Schwankungen unterworfen und die lüftungsbedingten Sporeneinträge von außen nach innen damit ebenfalls. Nicht nur die kurzfristige, auch die mittel- und langfristigen Varianzen der Schimmelpilzbelastung eines Wohnraumes sind beim Schimmeltest daher beträchtlich.

Wichtigstes und entscheidendes Kriterium bei der Beurteilung der Hygienesituation in Innenräumen durch Schimmel messen ist generell die Atemluftqualität. Die Schimmelmessung für die Luft hat – verglichen z.B. mit Messverfahren für chemische Luftverunreinigungen – allerdings verhältnismäßig geringe Messgenauigkeiten aufzubieten. Ausgeprägte zeitliche Konzentrationsschwankungen, zu denen in Wohnungen mit mehreren Räumen i.d.R. auch eine ausgeprägte räumliche Varianz hinzukommt, erschweren die Feststellung und Bewertung der Hygienesituation in einem Innenraum anhand einer Schimmelmessung zusätzlich.

Terminus Gesamthygienische Relevanz

Bei einer erfahrungswertbasierten Betrachtung wird vom Unterzeichner als „gesamthygienisch irrelevanter mikrobieller Schaden“ ein Schimmelbefall eingestuft, bei dem ein Innenraum, der den zur Disposition stehenden mikrobiellen Schaden aufweist, lange und beliebig oft gemessen werden kann, ohne dass sich statistisch gesichert ein Unterschied der Schimmelbelastung zu diesem Raum, wäre er ohne diese Schimmelpilzquelle, feststellen ließe. Liegt demgegenüber ein Schaden mit „gesamthygienischer Relevanz“ vor, bedeutet dies, dass der Schimmelbefall die Luftsporenkonzentrationen mit einiger Wahrscheinlichkeit signifikant und somit beim Schimmeltest „realmesstechnisch erfassbar“ erhöhen wird.

In letzterem Fall greift das Minimierungsgebot, was bedeutet, dass möglichst sofortige Maßnahmen zu ergreifen sind, die eine völlige Beseitigung der Schimmelquellen vorsieht (i.d.R. möglich) oder zumindest eine Reduzierung der Schimmelpilzquelle auf eine „gesamthygienisch irrelevante“ Quelle in Aussicht stellt (bei vielen Wasserschäden mit überfluteten Fußböden das Besterreichbare). Geringfügige „qualitative Einflüsse“ (= Auswirkungen auf das detaillierte Schimmelpilzspektrum, wie z.B. 150 KBE Penicillium chrysogenum /m3 innen mehr als außen) werden beim Schimmeltest generell toleriert, sofern diese mikrobiellen Einflüsse gegenüber den „normalen“ mikrobiellen Hintergrundbelastungen im Innenraum kein erhöhtes gesundheitsgefährdendes Potenzial aufweisen (Risikogruppe 1 – Mikroorganismen).

Relevanzbeurteilung durch Sichtung

Für den Unterzeichner gilt die folgende bewährte Faustregel: einen intensiven Schimmelpilzbefall an der Wand, der eine gesamthygienische Relevanz aufzubieten haben könnte, muss man grundsätzlich mit bloßem Auge anhand entsprechender Verfärbungen eindeutig als solchen erkennen können. Erklärt wird dies durch die dunkel pigmentierten Sporen, die von Schimmelpilzkolonien mit der Zeit gebildet werden und mit denen ältere Kolonien in großen Massen behaftet sind. Diese kann man beim Schimmeltest auch ohne Mikroskop, sondern mit bloßem Auge sehen. Auch die Möglichkeit des Vorhandenseins eines intensiveren bakteriellen Bewuchses lässt sich im Regelfall mit bloßem Auge einschätzen. Was allein schon damit erklärt werden kann, dass ein Bakterienbewuchs nur bei sehr hohen Feuchtigkeitslasten am Bauteil möglich ist, was sich durch entsprechende Verfärbungen und ggf. substanzielle Bauteilveränderungen bzw. Salzeffloreszenzen zu erkennen gibt.

„Key-Facts“ bei der Sichtung eines Schimmelbefalls

Eine Einschätzung der hygienischen Relevanz eines Schimmelpilzbefalls am Bauteil durch sachverständigen Augenschein ist allerdings möglich, sofern Sichten im Detail möglich ist und die vorhandenen Pilze / Mikroorganismen zumindest ihrer Gruppe nach qualifiziert werden können. Für eine Einschätzung der hygienischen Relevanz durch Augenschein werden mindestens diese Informationen benötigt:

  1. gesamte Fläche des Schimmelpilzschadens
  2. vorhandene Pilzspezies (starke Sporulierer ↔ schwache Sporulierer)
  3. Dichte der Pilzbiomasse (früher Befall ↔ ausgewachsener Befall)
Schimmel und Gesundheit

Schimmel und Gesundheit

Bild 1: Massiv Sporen bildender „bunter“ Penicillium-Schimmelpilz
Schimmel und Gesundheit

Schimmel und Gesundheit

Bild 2: Dieser Cladosporium-„Schwärzepilz“ bildet keine leicht luftgängigen Sporen

 

5. Schimmelbefall und Schimmeltest

Das konkrete Risiko, das ein bestimmter Schimmelpilzbefall für den Einzelnen birgt, kann allenfalls durch den behandelnden Arzt beurteilt werden. Ob eine hygienische Relevanz bei einem Schimmelbefall gegeben ist und dadurch (theoretisch) eine Gesundheitsbeeinträchtigung möglich sein könnte, ergibt sich maßgeblich aus dessen Art, der Befallsfläche, der Bewuchsdichte und der momentanen Aktivität der Pilzbiomasse in Bezug auf die Sporenabgabe in die Innenraumluft. Genau diese vier entscheidenden Eckpunkte kann man mit dem Schimmelpilztest MYKOFUND klären https://www.advisan.net/schimmelpilztest-mykofund/. Zur Einschätzung der hygienischen Relevanz und des Risikos möglicher gesundheitlicher Wirkungen eines Schimmelbefalls werden folgende Informationen benötigt:

  • ist Schimmel gewachsen oder handelt es sich um Verfärbungen oder Schmutz?
  • wie intensiv ist der Schimmelbefall momentan?
  • handelt es sich um stark starke Sporulierer oder um weniger kritische Gattungen / Biofilme?
  • bildet der Schimmel Massen an Sporen oder liegt noch ein vegetatives Frühstadium vor?
  • ist vielleicht ein schon toter Altschaden vorhanden oder ist der Schimmel aktiv?
  • sind die frischen und älteren Hausstäube schon mit Sporen kontaminiert?

Bereits 2002 wurde dieser Schimmelpilztest vom Labor für Arbeits- und Umwelthygiene Dr. Missel entwickelt. Der Schimmeltest gehört damit eindeutig zu den am längsten am Markt befindlichen Verbrauchertests https://www.schimmelpilz-messungen.de/2018/11/07/testen-und-messen-von-schimmel-aktuelle-verfahren-schimmeltest/.

Der bewährte Schimmeltest beinhaltet die Laborauswertung und die Berichterstellung. Im Einzelnen beinhaltet ein Schimmeltest-Kit die folgenden sieben mikrobiologischen Einzelprüfungen:

–       zwei Abklatschproben zur Messung der Wand auf einen Schimmelbefall

–       eine Abklatschprobe zur Schimmelmessung am frischen Hausstaub z.B. auf einem Tisch

–       1 Tesafilm-Kontaktprobe zur Mikroskopie des Schimmels an der Wand

–       eine Tesafilm-Kontaktprobe zur Mikroskopie älteren Hausstaubs z.B. auf einem Schrank

–       2 Sedimentationsplatten zur orientierenden Prüfung der momentanen Luftqualität

 

Anmerkung:

Der Autor ist bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger für Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen. Dr. Thomas Missel ist Mikrobiologe und hat am Institut für Tierhygiene der Tierärztlichen Hochschule Hannover promoviert. Er ist seit 1998 als Gutachter im Fachbereich Hygiene nicht nur in Hannover und Niedersachsen, sondern deutschlandweit tätig.

 

 

 

Schimmelpilze im Fahrerhaus

Schimmelpilze im Fahrerhaus und im Müllfahrzeug messen

1. Problem Schimmelpilze im Fahrerhaus

Einleitung

Schimmelpilze im Fahrerhaus bei der Abfallsammlung sind ein wenig beachtetes Problem im Arbeitsschutz. Bei der Abfallsammlung gibt es erhebliche Mikroorganismen-Emissionen an der Tonnenschüttung zu verzeichnen. Die Schimmelpilze stammen vaus dem Inputmaterial. In der Arbeitsplatzatmosphäre in den Betrieben kann man beim Schimmeltest meist hohe Schimmelpilzbelastungen messen. Dauerhaft und deutlich überhöhte Schimmelpilzbelastungen an ständigen Arbeitsplätzen sollten mit dem heutigen Stand der Technik zwar vermmeidbar sein. Ständige Arbeitsplätze sind z.B. Fahrerhäuser von Maschinen oder Arbeitskabinen wie Schaltwarten oder Sortierkabinen. Aber nur, wenn die technischen Schutzmaßnahmen immer vorgabengemäß gewartet und instandgehalten werden. Müllwerker bei der Abfallsammlung scheinen aber heute noch regelmäßig erheblich mit Schimmelpilzen in der Arbeitsplatzatmosphäre belastet zu werden. Sichere und praktikable Schutzmaßnahmen gegen Schimmelpilze für Müllwerker bei der Abfallsammlung gibt es derzeit nicht. Probleme in Sachen Hygiene im Fahrerhaus von Müllsammelfahrzeugen sind beim Schimmeltest auch heute noch regelmäßig festzustellen. Hier misst man immer wieder teils hohe Belastungen durch Schmmelpilze.

Schimmelpilze im Fahrerhaus dominieren bei der Müllammlung

Schimmelpilze dominieren deutlich in dem Bioaerosol, das sich bei der Abfallsammlung bildet. Die Bakterien-Konzentrationen liegen i.d.R. ein bis zwei Größenordnungen unter den Messwerten bei den Schimmelpilzen. Die Dominanz der Schimmelpilzeerklärt sich u.a. damit, dass diese Mikroorganismen besser an Substrate mit relativ geringer Feuchte angepasst sind. Schimmelpilze gehen auch wesentlich leichter in die Luft über als Bakterien und Bakterien benötigen für ihre Vermehrung mehr Feuchtigkeit und wachsen vorzugsweise substratgebunden.

Schimmelpilze im Fahrerhaus bei der Müllsammlung Ende der 90er

Eigene Schimmelpilzmessungen im Fahrerhaus

Das Labor für Arbeits- und Umwelthygiene hat bereits Ende der 90er Jahre im Auftrag des Landesarbeitsgerichts die Abfallsammlung eingehend geprüft. Müllwerker eines Landkreises in Norddeutschland wurden 1 Jahr auf Schimmelpilze und Staub während der Abfallsammlung beprobt (1). Am häufigsten hat man am Kipper Schichtmittelwerte zwischen 104 und 105 Koloniebildenden Einheiten (KBE) /m3 im Winter und zwischen 105 und 106 KBE/m3 in wärmeren Zeiten gemessen. Obwohl man die Arbeit im Freien verreichtet, baut sich bei der Müllsammlung eine annähernd permanent bestehende Schimmelpilzbelastung am Müllfahrzeug auf. Spitzenbelastungen am Kipper erreichten nicht selten 107 KBE/m3!

Die an den Schüttungen des Abfallsammelfahrzeugs freigesetzten Schimmelpilze konzentrieren sich bei eher kurzen Fahrwegen zwischen einzelnen Behälterstandorten zu stabilen Staubwolken auf. Die Staubwolke legt sich über das Müllsammelfahrzeug und kann relativ stabil sein. Das konnte man eindeutig zeigen. In der Folge sind auch relevante Schimmelpilz-Immissionen in das Fahrerhaus möglich. In der betreffenden Studie wurden im Fahrerhaus Schimmelpilz-Belastungen von 104 bis 105 KBE/m3 mit Maximalwerten bis 3 x 105 KBE/m3 gemessen. Von einer schnellen Verdünnung belasteter Luft mit frischer Außenluft wie z.B. auf winddurchströmten Kompostierplätzen kann man bei der Abfallsammlung seither nicht mehr ausgehen.

Weitere Untersuchungen des Labors für Arbeits- und Umwelthygiene 2002 und 2005 bestätigten, dass die Müllsammlung hoch mit Schimmelpilzen belastet ist. Und dass es im Laufe der Abfallsammlung immer wieder zu bedeutenden Schimmelpilz-Immissionen das Fahrerhaus der Müllsammelfahrzeuge kommen kann. Im Fahrerhaus von zwei Müllsammelfahrzeugen verschiedener Typen waren Schimmelpilze in Konzentrationen von 3,2 x 104 und 7,1 x 104 KBE/m3 vorhanden.

Schimmelpilzmessungen anderer Institute

Eine Arbeitsgruppe um Neumann hat Ende der 90er Jahre Schimmelpilzbelastungen im Fahrerhaus von Müllsammelfahrzeugen bis zu 4 x 104 KBE/m3 gemessen. Martens und Mitarbeiter publizierten im 1999 Schimmelpilze im Fahrerhaus von Müllsammelfahrzeugen zwischen 104 und 106 KBE/m3.

Literatur zu diesem Kapitel

(1) Missel, T. (2000). Keim- und Staubbelastung von Müllwerkern bei der Abfallsammlung. Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft 60, Springer – VDI Verlag 4/2000: S. 150-157 https://www.schimmelpilz-messungen.de/veroeffentlichungen/

Neuere Schimmelpilzmessungen bei der Abfallsammlung

Dem Unterzeichner bekannte systematische Studien zur Feststellung der Schimmelpilze am Müllwerker bei der Abfallsammlung aus jüngerer Zeit konzentrierten in sich auf die Erfassung der Emissionen direkt an der Schüttung von Müllfahrzeugen. Oder auf die Bestimmung der personenbezogenen Exposition von Müllwerkern während der Tonnenentleerung in das Sammelfahrzeug hinein. Entsprechend umfassendes Messdatenmaterial über die Schimmelpilzbelastung im Fahrerhaus modernerer Abfallsammelfahrzeuge gibt es bis heute nicht.

Man könnte heute eigentlich erwarten, dass Luftfilter von Fahrzeugbelüftungsanlagen Schimmelpilzsporen effektiv zurückhalten. Bei neueren Arbeitsplatzüberprüfungen des Labors Dr. Missel für Abfallwirtschaftsbetriebe im Fahrerhaus von Müllsammelfahrzeugen ließen sich beim Schimmeltest auch bei konsequent geschlossenen Fahrerkabinenfenstern erhebliche Schimmelpilz-Belastungen von 104 bis 105 KBE/m3 messen. Gegen Bioaerosol-Immissionen im sehr hoch belasteten Fahrzeugumfeld, wie z.B. in der Anlieferung der Müllbehandlungsanlage oder bei hoher Tonnenentleerungsfrequenz / TEF bei gleichzeitig kurzen Fahrwegen, scheinen Führerhausabdichtungen und / oder die Belüftungen von Müllsammelfahrzeugen offenbar keinen sicher wirksamen Schutz aufbieten zu können.

2. Ergebnisse jüngster Messungen im Fahrerhaus

Vorfeldliche orientierende Messung im Fahrerhaus

Ein orientierender Schimmeltest in einem Seitenlader-Abfallsammelfahrzeug erfolgte im September 2020. In dem Fahrerhaus gab es dabei eine durchschnittliche Schimmelpilzbelastung von 7,6 x 104 KBE/m3 als Messergebnis . Die genaue Anzahl der seinerzeit in dem 3,5-stündigen Arbeitszeitfenster geleerten Abfallbehälter ist zwar nicht bekannt. Die Tonnenentleerungsfrequenz in der städtischen Sammeltour dürfte aber höher als etwa 1-2 geleerte Behälter/ Minute ausgefallen sein. Der Technische Kontrollwert der TRBA 214 (TKW), der die Schimmelpilz-Konzentrationen an Arbeitsplätzen in der Abfallwirtschaft auf 5,0 x 104 KBE/m3 begrenzt, war damit nicht eingehalten worden.

Die genauen Ursachen der Schimmelpilz-Emissionen und / oder -Immissionen ließen sich anhand eines einzelnen arbeitszeitintegrierenden Messwerts nicht ermitteln. Überdies gab es Unsicherheiten hinsichtlich der Höhe der Maximalbelastungen am Fahrerarbeitsplatz. Von dem Abfallwirtschaftsbetrieb wurde deshalb eine Ausweitung der Prüfungen in Auftrag gegeben. Messungen sollten in einem optimal gereinigten Fahrzeug vorgenommen werdden. Das für die ungleichmäßige Schimmelpilzfreisetzung in der Abfallwirtschaft optimal geeigneten Messverfahrens der Korrelierten Partikelzählung (KPZ), das die 1-Minuten-Verläufe der Schimmelpilz-Konzentrationen aufzeichnet, sollte dabei zum Einsatz kommen https://www.schimmelpilz-messungen.de/korrelierte-partikelzaehlung/.

Schimmelpilz-Messung im Fahrerhaus im November 2020

Die Ergebnisse kann man wie folgt zusammengefassen: Als Durchschnittsbelastung und Messergebnis für die Restabfallsammlung bei den jüngsten Messungen können 1,4 x 104 KBE/m3 angegeben werden. Das bei der orientierenden Beprobung dieses Fahrzeugs im September des Jahres erzielte Messergebnis (7,6 x 104 KBE/m3) wurde sehr deutlich unterschritten. Allerdings fiel die Zahl der entleerten Tonnen (Tonnenentleerungsfrequenz / TEF) mit 1-2 Behältern / min auch nicht besonders hoch aus.

Schimmelpilze im Fahrerhaus

Schimmelpilze im Fahrerhaus

Abb. 1: Verlauf der Schimmelpilze im Fahrerhaus beim Schimmeltest mit der Korrelierten Partikelzählung

Die Angabe einer mittleren Schimmelpilzkonzentration bei der Bioabfallsammlung an diesem Tag ist nicht möglich, weil die Messbedingungen dies an dem Tag nicht hergaben. Ein der Restabfallsammlung entsprechendes Niveau beim Schimmeltest kann man aufgrund der ähnlichen Partikelkonzentrationsniveaus und -verläufe aber befugt unterstellen. Die (Maximal-) Partikel- und Schimmelpilzbelastungen (mit einem Impaktor gemessen) waren jedenfalls bei beiden Sammeltouren vergleichbar.

Schimmelpilze im Fahrerhaus

Schimmelpilze im Fahrerhaus

Abb. 2: Verlauf der Feinstaub-Partikel im Fahrerhaus beim Schimmeltest mit der Korrelierten Partikelzählung

Die Messergebnisse vom November 2020 belegen, dass es bei der Abfallsammlung nahezu ständig und anscheinend unvermeidbar zu Schimmelpilzimmissionen in das Führerhaus kommt. Es ist nicht zu erwarten, dass man durch schlichtes Hochregeln der Lüftung eine deutliche Verbesserung der hygienischen Situation erreicht. Als wesentliche Eintrittspfade der Schimmelpilzsporen in das Führerhaus werden Defizite in der Abdichtung der Fahrerkabine gegen den Motorraum vermutet.

3. Hygienische Bewertung der Befunde

Technischer Kontrollwert der TRBA 214

Die hygienische Situation im Fahrerhaus von Abfallsammelfahrzeugen werden bewertet wie folgt: Die TRBA 214 gilt zwar definitionsgemäß nicht für die Abfallsammlung, aufgrund bestehender Analogien kann der Technische Kontrollwert (TKW) dieser TRBA nach Auffassung des Unterzeichners aber in Führerhäusern von Müllsammelfahrzeugen grundsätzlich angewendet werden. Man kann davon ausgehen, dass der TKW der TRBA 214 als Schichtmittelwert bei ungünstigen Konstellationen dauerhaft überschritten wird, beispielsweise wenn ständig eng beieinander stehende Behälter und über das Fahrzeugheck anströmende turbulenzarme Winde bei zugleich trockener Witterung zusammenfallen. Aufgrund der vermuteten Eintrittspfade der Schimmelpilzsporen in das Fahrerhaus (Defizite in der Abdichtung der Kabine gegen dem Motorraum) sind praktikable und erfolgversprechende Empfehlungen zur sicheren Vermeidung gravierenderer Pilzsporen-Immissionen während der Abfallsammlung an dieser Stelle nicht möglich.

Anforderungen an die Hygiene im Fahrerhaus

Der TKW der TRBA 214 gilt definitionsgemäß ausschließlich für technisch belüftete Arbeitsplätze, an denen es durch das Arbeitsverfahren bedingt zu einem Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen kommen kann. An die Hygiene z.B. in Umkleideräumen sind höhere Anforderungen gestellt. Das Minimierungsgebot ist dort zu beachten. Da man in Umkleidebereichen keine Nahrung zu sich nimmt und dort normalerweise keine Lebensmittel aufbewahrt, sind an diese Räumlichkeiten nicht dieselben (hohen) hygienischen Anforderungen zu stellen wie z.B. an Pausenräume.

Sobald in Innenräumen, die zu Abfallbehandlungsanlagen gehören, Lebensmittel aufbewahrt werden und dort auch gegessen und getrunken wird, sollte ein deutlich höherer Hygienestandard als der TKW der TRBA 214 gelten. Die Schimmelpilz-Konzentrationen in der Innenraumluft sollten z.B. in ausgewiesenen Pausenräumen möglichst dem jahresmittleren Außenluftniveau entsprechen. In Fahrerhäusern von Abfallsammelfahrzeugen sollte dieser Hygienestandard zumindest angestrebt werden, wenn dort Lebensmittel aufbewahrt und Zwischenmahlzeiten zu sich genommen werden. Für den Nahrungsmittelkonsum im Müllsammelfahrzeug kann die Empfehlung ausgesprochen werden, dass dieser nur nach entsprechender Querbelüftung des Führerhauses im gering belasteten Fahrzeugumfeld erfolgen sollte.

4. Maßnahmen gegen Schimmelpilze im Fahrerhaus

Anhand der Messdaten, die von bisherigen Messungen dieser Art vorliegen, lässt sich die folgende Prognose ausgeben: Die über die Dauer einer Müllsammeltour gemittelte Arbeitsplatzbelastung in einem Abfallsammelfahrzeug heute üblicher Bauart bei den heute üblichen und erwartbaren Tonnenentleerungsfrequenzen je nach den gerade vorherrschenden Witterungs- bzw. Windbedingungen irgendwo zwischen 1 x 104 und 1 x 105 KBE/m3 liegen wird.

Schimmelpilze im Fahrerhaus

Schimmelpilze im Fahrerhaus

Tab 1: Messwerte von Schimmelpilzen im Fahrerhaus beim Schimmeltest

Es wird empfohlen, das Gespräch mit Herstellern von Müllsammelfahrzeugen zu suchen und folgendes prüfen zu lassen: Welche Möglichkeiten gibt es es zur besseren Abschottung des Führerhauses gegen Bioaerosole? Da Mitarbeiter in im Fahrerhaus ihres Sammelfahrzeugs im Regelfall Lebensmittel mitführen und arbeitstäglich konsumieren, sollte vom Arbeitgeber bis auf weiteres die Betriebsanweisung ausgegeben werden, im Fahrzeug nur nach entsprechender Querbelüftung des Führerhauses und in einem möglichst gering belasteten Fahrzeugumfeld, d.h. ohne gleichzeitige Tonnenleerung zu essen und Nahrungsmittel im Führerhaus grundsätzlich staubsicher aufzubewahren. Überdies sollte man das Fahrerhaus in möglichst kurzen Zeitintervallen einer gewissenhaften Reinigung unterziehen.

5. Zusammenfassung

Aus den Feststellungen unserer Emissions- und Immissionsmessungen an und in Abfallsammelfahrzeugen lässt sich schlussfolgern, dass

  1. a) die momentanen Schimmelpilz-Belastungen / Immissionen im Fahrerhaus im laufenden Müllsammelbetrieb (d.h. nur der Fahrer ist an Bord) mit der Höhe der Schimmelpilzfreisetzung am Fahrzeugheck verbunden und damit von äußerst vielen Faktoren abhängig sind

und

  1. b) sich die in dem Fahrerhaus eines Abfallsammelfahrzeugs beim Schimmeltest gemessenen Schimmelpilzbelastungen nicht ohne weiteres auf andere Müllsammelfahrzeuge und andere Umgebungsbedingungen (klimatisch, organisatorisch) übertragen lassen,

und

  1. c) sich die Höhe der mikrobiellen Arbeitsplatzbelastung in diesem Tätigkeitsbereich der Abfallwirtschaft nicht ohne weiteres anhand der technischen und arbeitsorganisatorischen Randbedingungen einschätzen lässt, sondern diese nur anhand konkreter messtechnischer Überprüfungen festgestellt werden kann.

Anmerkung:

Der Autor ist bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger für Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen. Dr. Thomas Missel ist Mikrobiologe und hat am Institut für Tierhygiene der Tierärztlichen Hochschule Hannover promoviert. Er ist seit 1998 als Gutachter im Fachbereich Hygiene nicht nur in Hannover und Niedersachsen, sondern deutschlandweit tätig.

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Schimmelpilze und Staub am Arbeitsplatz in der Abfallwirtschaft – Stand der Technik 2019

1. Zusammenfassung des Inhalts dieses Artikels

Bei der Abfallsammlung und -verwertung gelangen unvermeidbar Schimmelpilze, die den Inputmaterialien anhaften, in die Luft. Die Arbeitsplatzatmosphäre in den Betrieben kann hoch mit Schimmelpilzen belastet sein. Mit dem heutigen Stand der Technik indes sollten stark überhöhte Schimmelpilzbelastungen an ständigen Arbeitsplätzen vermeidbar sein, sofern die technischen Schutzmaßnahmen immer vorgabengemäß gewartet und instandgehalten werden. Ständige Arbeitsplätze sindheute vor allem Führerhäuser von Maschinen, Sortierkabinen und Schaltwarten. Müllwerker bei der Abfallsammlung scheinen allerdings heute noch immer wieder hoch mit Schimmelpilzen belastet zu werden. Sichere und praktikable Schutzmaßnahmen gegen Schimmelpilze für Müllwerker bei der Abfallsammlung gibt es derzeit abscheinend nicht. Probleme in Sachen Hygiene kann man überdies immer wieder auch in Führerhäusern von Müllsammelfahrzeugen feststellen. Auch in Pausenräumen und büroartig genutzten Leitwarten wurden bei jüngeren Prüfungen immer wieder deutlich erhöhte, in Einzelfallen sogar hygienisch inakzeptable Schimmelpilzbelastungen gemessen.

Dieser Fachbeitrag findet sich als wissenschftliche Publikation in dem Tagungsband der Fachtagung „Waste to Resources“ in Hannover vom Mai 2019.

2. Schlüsselwörter

Schimmelpilze, Schimmeltest am Arbeitsplatz, Arbeitsplatzatmosphäre, Exposition, Abfallwirtschaft, Arbeitsplätze, Schutzmaßnahme, Expositionsbestimmung
Inhaltsangabe: Schimmelpilze an Arbeitsplätzen in der Abfallwirtschaft

3. Einleitung

Sammlung und Verarbeitung organischer Abfälle in der Abfallwirtschaft sind unvermeidbar mit einem Übergang von Schimmelpilzen in die Luft verbunden. Mitunter etablieren sich in Arbeitsbereichen sehr hohe mikrobielle Belastungsniveaus. Bei entsprechender Exposition sind dadurch Gesundheitsbeeinträchtigungen bei den Beschäftigten möglich. Bioaerosole, die in der Abfallbehandlung entstehen, sind im Regalfall deutlich von Schimmelpilzen dominiert.

Die Dominanz der Schimmelpilze in den Bioaerosolen erklärt sich wie folgt: Schimmelpilze sind einerseits wesentlich besser an Substrate mit relativ geringer Feuchte angepasst. Andererseits gehen sie deutlich leichter in die Luft über, als Bakterien. Bakterien benötigen für ihre Vermehrung deutlich mehr Feuchtigkeit. Sie vermehren sich überdies vorzugsweise substratgebunden. Seit den 90er Jahren erhebt man unter Verwendung einheitlicher mikrobiologischer Probenahme- und Nachweisverfahren zunehmend Daten zur Exposition der Beschäftigten in der Abfallwirtschaft gegenüber Schimmelpilzen. Es zeigte sich in dieser Zeit recht schnell, dass Mitarbeiter in wertstoff- und abfallverarbeitenden Betrieben anhaltend hoch mit Schimmelpilzen belastet sein können. Und dass ein deutlicher Optimierungsbedarf bei der technischen und organisatorischen Schutzausstattung dieser Arbeitsplätze gegeben ist.

Zwischenzeitlich sind in Deutschland Technische Regeln zum Arbeitsschutz vor biologischen Arbeitsstoffen ausgearbeitet und veröffentlicht. Diese führen u.a. praxisbewährte technische und betriebsorganisatorische Maßnahmen zur Verminderung der Luftbelastung an Arbeitsplätzen auf. Für Abfallbehandlungsanlagen ist dies die TRBA 214 „Abfallbehandlungsanlagen einschließlich Sortieranlagen in der Abfallwirtschaft“. Im Jahre 2007 wurde in der TRBA 214 ein Technischer Kontrollwert (TKW) zur Überprüfung der Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen an Arbeitsplätzen festgeschrieben. Der TKW ist kein gesundheitsbasierter Wert. Er wurde aus großen Messdatenbeständen von Arbeitsplatzbeurteilungen abgeleitet. Er ist auf 5,0 x 104 KBE Schimmelpilze /m3 festgesetzt. In diesem Beitrag wird versucht, den heutigen Stand der Technik in Sachen Expositionsvermeidung bzw. -minimierung anhand der bei Routinemessungen (Schimmeltest am Arbeitsplatz) erwartbaren Expositionsdaten und eines Vergleichs mit dem TKW der TRBA 214 nachzuzeichnen.

4. Material und Methoden

Das dieser Ausarbeitung zu Grunde liegende Messdatenmaterial hat der Verfasser dieses Beitrags in den zurückliegenden 25 Jahren im Rahmen seiner gutachterlichen Tätigkeiten als Prüfer und Berater im Bereich Arbeitsschutz sowie in mehreren öffentlich geförderten Forschungsvorhaben aufgenommen. Bei dem Schimmelpilztest in der Luft kam generell in erster Linie der Gesamtstaub-Probenahmekopf GSP nach IFA zum Einsatz. Grundlage des Schimmeltests aus Luftstaubproben ist die Indirekte Filtrationsmethode gemäß der Verfahrensanweisung IFA-Arbeitsmappe, Kennzahl 9420. Parallel zu dieser „klassischen“ Schimmelpilzmessung wurden die Verlaufskurven der Schimmelpilze in der Luft mit dem Messverfahren der „Korrelierten Partikelzählung nach Missel“ aufgenommen. Bei den hierbei durchzuführenden Staubmessungen kommen empfindliche Streulicht-Partikelzählgeräte zum Einsatz. Diese Staubmessgeräte messen die Partikelzahl in 1-minütigen Intervallen in unterschiedlichen Partikelfraktionen zwischen 0,3 und größer 20 µm Teilchendurchmesser.

Die „Korrelierte Partikelzählung“ basiert auf dem statistischen Verhältnis zwischen den gleichzeitig nach IFA gemessenen Konzentrationen von Schimmelpilzen in der Luft einerseits und von Staubpartikeln pilzrelevanter Größenfraktionen andererseits. Das statistische Verhältnis bestimmt man durch lineare Regression der Befunde wiederholter Parallelmessungen auf Schimmelpilze und Staubpartikel, jeweils integrierend über etwa 30 bis 60 Minuten. Nach einer statistischen Datenanalyse zur Partikelverteilung und der Eliminierung von Ausreißern darin werden anhand der Steigungsgleichungen der Regressionsgeraden als Umrechnungsfaktor die Schimmelpilz-Konzentrationen aus den 1-minütig gemessenen Partikelkonzentrationen errechnet. Anschließend kann man sie in Echtzeit in Verlaufsform grafisch dargestellen.

5. Expositionsermittlung: Schimmelpilze in der Luft am Arbeitsplatz

5.1 Schimmelpilze in der Luft am Arbeitsplatz bei der Abfallsammlung

Die bei Arbeitsplatzmessungen während der Abfallsammlung erhaltenen Befunde belegen, dass die an der Sammelfahrzeugschüttung arbeitenden Müllwerker auch heute noch in erheblichem Maße mit Schimmelpilzen belastet werden können. Am häufigsten gemessen wurden beim Schimmeltest in der Luft im Winter Schichtmittelwerte zwischen 104 und 105 Koloniebildenden Einheiten (KBE) /m3. In den wärmeren Jahreszeiten kann man im Regelfall Belastungen zwischen 105 und 106 KBE/m3 messen. Die Exposition kann sich trotz der Verrichtung der Tätigkeiten im Außenbereich in Form einer dauerhaften Schimmelpilzbelastung manifestieren.

Spitzenbelastungen durch Schimmelpilze erreichen nicht selten 107 KBE/m3. Die an den Schüttungen freigesetzten Schimmelpilze können sich bei relativ kurzen Fahrwegen zwischen einzelnen Behälterstandorten zu regelrechten Staubwolken aufkonzentrieren. Diese legen sich über das Müllfahrzeug und können relativ stabil sein. In der Folge sind auch zu relevante Schimmelpilz-Immissionen in das Führerhaus möglich. Man könnte zwar erwarten, dass Luftfilter von Klimmanlagen Schimmelpilzsporen gut zurückhalten. Doch misst man auch in neueren Studien in Führerhäusern selbst bei konsequent geschlossenen Fahrerkabinenfenstern immer wieder Schimmelpilz-Belastungen von 104 bis 105 KBE/m3. Gegen Bioaerosole im sehr hoch belasteten Arbeitsumfeld wie z.B. in der Anlieferungshalle eines Kompostwerks haben Klimaanlagen von Müllsammelfahrzeugen nach den vorliegenden Ergebnissen offenbar keinen sicher wirksamen Schutz aufzubieten.

5.2 Schimmelpilze in Anlagenhallen zur Zwischenlagerung und Aufbereitung

In geschlossenen Anlagenhallen, in denen Abfälle und Wertstoffe angeliefert, aufbereitet und sortiert werden, muss man generell mit durchschnittlichen Schimmelpilzbelastungen in der Größenordnung von 105 bis mehreren 106 KBE/m3 rechnen. Dieses Belastungsniveau stellt sich weitestgehend unabhängig von dem vorhandenen Belüftungskonzept ein (passiv und / oder aktiv belüftet, Luftwechsel 1- oder 2-fach/h).

Die Erfahrungen zeigen auch: Die Luftbelastung durch Schimmelpilze können auch bei effektiverer Be- bzw. Entlüftung einer Anlage nicht auf Werte im Bereich oder gar unter den derzeitigen Technischen Kontrollwert der TRBA 214 (TKW, 5,0 x 104 KBE/m3), der für ständige Arbeitsplätze definiert ist, vermindert werden. Erklärt wird dies durch das limitierte Stauberfassungsvermögen der in Abfallbehandlungsanlagen i.d.R. an Hallendecken gelegenen Absaugungen. Sie liegen damit weit quellentfernt. Gegenüber stehen ihnen viele einzelne Schimmelpilz-Emissionsquellen mit einer großen Gesamtfläche und -stärke. Freigesetzte Schimmelpilze müssen bei den derzeit etablierten Hallenabsaugsystemen erst weiträumig verteilt werden, bevor sie die Absaugung überhaupt erfasst (↔ quellnahe Absaugung).

In mechanischen Aufbereitungshallen mit konzeptionell durchdachter und konsequent umgesetzter Staubvermeidung und -erfassung kann man die schichtmittleren Schimmelpilzbelastungen auch bei allseits geschlossenen Hallentoren auf Werten unter 1,0 x 105 KBE/m3 halten. Entsprechende Messdaten stammen allerdings von standardisierten, ortsfesten Probenahmen. Diese erfolgten meist entfernt von Bereichen, in denen man soeben Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten verrichtete. In der Praxis der Anlagenbetreuung durch Anlagentechniker an geöffneten Maschinen und Transportvorrichtungen oder bei der Reinigung der Anlagen wird es immer und unvermeidbar zu mehr oder weniger hohen Staub- und Schimmelpilzemissionen kommen. Deshalb ist bei diesen Tätigkeiten gegen übermäßige Schimmelpilzexposition das Tragen von Atemschutz anzuraten (Filterklasse P2 gem. TRBA 214). Dies unabhängig von der Stauberfassungseffektivität der Anlagentechnik.

5.3 Schimmelpilze in mobilen Maschinen in Anlagenhallen

5.3.1 Einhaltung des TKW in Fahrzeugkabinen

In Führerhäusern von Maschinen wie Radladern oder Greifbaggern kann der TKW der TRBA 214 im Normalfall problemlos eingehalten werden. Eine TKW-Einhaltung sollte selbst dann sichergestellt sein, wenn die Maschinen in den Lagerungs- und Verarbeitungshallen in der Abfallwirtschaft und bei allseits geschlossenen Hallentoren betrieben werden. Diese Bereiche sind bekanntermaßen besonders hoch mit Schimmelpilzen und Bakterien belastet. Überschreitungen des TKW stellt man im Regelfall nur fest, wenn die Kabine in hoch mikrobiell belasteten Betriebsbereichen geöffnet wird. Dies kann der Betrieb aus Gründen der Betriebsorganisation allerdings nicht immer wie gewünscht vermeiden.

In Einzelfällen ergaben sich Probleme dadurch, dass die Luftwechselrate in der Fahrzeugkabine nicht auf die Exposition der Maschine bzw. die Einsatzbedingungen (Häufigkeit des Türöffnens in belasteten Bereichen, Qualität der Pilzbioaerosole, s.u.) abgestimmt war. Der Großteil der in der Arbeitsplatzatmosphäre in Fahrzeugkabinen heute nachweisbaren Schimmelpilze gelangt aber definitiv nicht über die Lüftung in das Fahrzeug. Stattdessen werden die Pilzsporen beim Öffnen der Kabinentür in das Führerhaus verdriftet. Oder sie werden von übermäßig verstaubten Innenoberflächen freigesetzt. Nachteilige Verschmutzungen des Führerhauses können sich beim Schimmeltest dadurch bemerkbar machen, dass die Kabinenbelastungen mit Schimmelpilzen nach Fahrzeugerschütterungen deutlich ansteigen.

Den messtechnischen Nachweis eines Schimmelpilzeintrags von außen kann allerdings ohne weiteres erbringen. Bei Gegenüberstellung der Verlaufskurven der Schimmelpilz-Konzentrationen und der klimatischen Umgebungsparameter offenbart sich dieser Vorgang eindeutig.

 

Schimmelpilze und Stäube in der Abfallwirtschaft

Schimmelpilze und Stäube in der Abfallwirtschaft

Abbildung 1: Verlaufskurven der Schimmelpilz-Konzentrationen (molds) und der relativen Luftfeuchtigkeit in der Fahrerkabine eines Radladers. Schimmelpilz-Immissionen sind nur beim Öffnen der Kabinentür im belasteten Bereich festzustellen (Anstieg der rel. Luftfeuchte).

 

5.3.2 Probleme mit der TKW-Einhaltung in Fahrzeugkabinen

Unter bestimmten Bedingungen kann es in Fahrzeugkabinen größere Probleme mit der Einhaltung des TKW geben. Dies vor allem dann, wenn sehr hohe Umgebungsluftbelastungen durch Schimmelpilze (absolut), eine entsprechende Qualität der Bioaerosole und eine Arbeitsorganisation, die das Öffnen der Fahrerkabine in diesen Bereichen erforderlich macht, zusammenfallen.

Bioaerosole in geschlossenen Arbeitsbereichen mit hohen Anteilen an Aspergillus fumigatus haben sich z.B. als relativ problematisch erwiesen. Aspergillus fumigatus vermehrt sich massenhaft in erhitzten Abfällen. Er bildet optimal schwebfähige Pilzsporen, die äußerst leicht in die Luft übergehen und sich schnell weiträumig verteilen. Beim Öffnen der Kabinentür in hoch mit Aspergillus fumigatus belasteten Bereichen können große Mengen Sporen in die Kabine gelangen. Die Sporen können nicht bei allen Fahrzeugen ausreichend schnell von der Lüftung wieder entfernt werden. Im zeitlichen Verlauf werden sich dann dauerhaft erhöhte Belastungsniveaus etablieren und der TKW wird verfehlt. Es gibt in der Abfallbehandlung einige Bereiche, in denen selbsterhitzte Abfälle verarbeitet werden. In diesen muss man man verfahrensbedingt mit überdurchschnittlich hohen Luftbelastungen deutlich größer 106 KBE/m3 rechnen. Für Fahrzeugkabinen in solchen Bereichen kann man eine individuelle Gefährdungsbeurteilung deshalb empfehlen.

5.4 Schimmelpilze in Arbeitskabinen

5.4.1 Grundlegendes zu den Lüftungsprinzipien in Arbeitskabinen

In Arbeitskabinen (z.B. Fahrerkabine, Sortierkabine, kleinerer Leitstand) finden sich zwei grundlegend verschiedene Lüftungsprinzipien: Auf der einen Seite stehen die Verdünnungslüftungen. Diese arbeiten nach dem Prinzip der kontinuierlichen Vermischung staubbelasteter Kabinenluft mit Frischluft, so dass es zu einer permanenten Minderung der Raumluftkonzentrationen kommt.

Diesen gegenüber stehen die Verdrängungslüftungen. Diese Lüftungenlegt der Hersteller so aus, dass laminar strömende Frischluft die staubbelastete Luft permanent verdrängt und direkt nach außen oder Absaugvorrichtungen zuführt. Mit dem lüftungstechnischen Prinzip der Verdünnung staubbelasteter Luft durch Frischluft in Arbeitskabinen gibt es das folgende Problem: die Lüftung hält die innerhalb der Kabine freigesetzten oder dorthin verdrifteten Schimmelpilz-Partikel nicht vom Atembereich der Arbeitnehmer fern. Das ist aber unerlässlich. Bei diesen Lüftungen stellt man beim Schimmeltest deshalb immer eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Anreicherung von Partikeln in der Kabinenluft fest (Plateaubildung der mikrobiellen Luftbelastung).

In Arbeitskabinen mit Verdünnungslüftungen wird sich immer ein Gleichgewicht zwischen Emissionen und Immissionen von Schimmelpilzsporen auf der einen Seite und Partikelsedimentation und Verdünnung der Aerosole auf der anderen Seite einstellen. „Nullbelastungen“ kann man mit Verdünnungslüftungen in der Abfallwirtschaft generell nicht erreichen. Demgegenüber sind in Kabinen mit effektiverer Verdrängungslüftung beim Schimmelpilztest stark zerklüftete Verlaufskurven der Luftbelastungen zu beobachten. Diese prägen vor allem von kurzzeitige, mitunter auch hohen Schimmelpilz-Konzentrationsspitzen. Zwischen den einzelnen Belastungspeaks machen Verdrängungslüftungen aber ohne weiteres – zumindest ortsfest an Stativen gemessen – „Nullbelastungen“ möglich.

5.4.2 Schimmelpilze in Leitständen

Ist ein Leitwartstand mit einer Schleusentüranlage mit Absaugvorrichtung ausgerüstet und sind die Türöffnungsintervalle im laufenden Betrieb nicht allzu hoch, kann man heute von der Einhaltung des TKW für Schimmelpilze ausgehen. Dies selbst selbst dann, wenn sich das Kompartiment in einer hoch belasteten Betriebshalle nahe starker Emissionsquellen befindet und eine nur (weniger effiziente) Verdünnungslüftung vorhanden ist. Eine entsprechende Sauberkeit der Innenoberflächen, insbesondere der Böden, ist allerdings unerlässlich. Hier stellt der Prüfer in den Betrieben vor Ort oft einen erheblichen Optimierungsbedarf fest.

5.4.3 Schimmelpilze in Sortierkabinen

Auch in Sortierkabinen zur manuellen Stoffauslese kann ein Betrieb den TKW der TRBA 214 mit dem heutigen Stand der Technik dauerhaft sicher einhalten. In Sachen Zuluftführung machte der Verfasser beste Erfahrungen mit flächigen, filtermattenunterfütterten Lochblechauslasskästen, hier mit Abmessungen von 1.300 x 1.300 mm.  Diesen Kästen bringen die Frischluft laminar und dadurch stabilisiert, also mit möglichst geringer Turbulenz, in die Kabine ein. Die Zuluftmenge je Arbeitsplatz muss mindestens etwa 1.000 m3 je Stunde betragen. Nur vermeidet man nachteilige Luftverwirbelungen v.a. an den quer laufenden, oftmals mit Haufen Sortiergut überladenen Lesebändern.

Die Empfehlungen der TRBA 214 zum lüftungstechnischen Konzept in Sortierkabinen sehen bedauerlicherweise auch heute noch Absaugungsanlagen vor. Diese erweisen sich in der Praxis aber meist als entbehrlich, in Einzelfällen sogar als kontraproduktiv. Ein angemessener Zuluft-Überschuss stellt im Regelfall einen stabilen Überdruck in der Sortierkabine sicher. Und wirkt dem unerwünschten Staubschlupf aus der Halle über Banddurchführungen und Abwurfschächte bzw. dem bekannten Kamineffekt dadurch effektiv entgegen. Auch ohne Absaugung. Absaugungsanlagen können sich dem sehr bedeutenden Überdruckmechanismus sogar entgegenstellen.

Auch in Sortierkabinen mit maximal effizienter Lüftungstechnik misst man im Schichtverlauf normalerweise mehr oder weniger stark zerklüftete Verlaufskurven der Schimmelpilze in der Luft. Die Verlaufskurven beim Schimmeltest prägen kurzzeitige, mitunter auch hohen Konzentrationsspitzen. Belastungsspitzen können Schimmelpilz-Konzentrationen bis zu zwei Größenordnungen über dem Schichtmittelwert an dem betreffenden Tag erreichen. Eine Beurteilung der Effektivität einer Lüftungsanlage beim Schimmelpilztest ist in Sortierkabinen mit hohem technischem Schutzniveau daher besonders schwierig.

5.4.4 Umkleidebereiche, Pausenräume und entsprechend ausstaffierte Leitstände
5.4.4.1 Grundlegendes zu den Hygieneanforderungen diesen Bereichen

Sozialräume in Abfallbehandlungsanlagen sind im Regelfall weitaus geringer mit Schimmelpilzen belastet als Arbeitsplätze. An Arbeitsplätzen, wo man Abfälle verarbeitet, kommt es zu einem unmittelbaren Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen. In Sozialräumen nicht. Wirksame Schwarz-Weiß-Bereiche sind heutzutage in nahezu jedem Abfallwirtschaftsbetrieb vorhanden. Die Hygiene in Pausenräumen stellt noch deutlich höhere Anforderungen als an Sozialräume, in denen nicht gegessen und getrunken wird und auch keine Lebensmittel aufbewahrt und zubereitet werden, wie z.B. Umkleideräume. Das Minimierungsgebot sollte der Betrieb in Pausenräumen befolgen. In Sachen Lufthygiene und Schimmel sollte sich der Betrieb sich beim Schimmeltest in Pausenräumen an den Vorgaben orientieren, die für dauerhaft genutzte Innenräume definiert sind (siehe Kap. 7). Bezugsgröße bei Hygieneüberprüfungen anhand von Schimmelpilzmessungen ist die momentane Hintergrundbelastung in der anströmenden, natürlich belasteten Außenluft vor Ort.

5.4.4.2 Ergebnisse der Kontrollmessungen in diesen Bereichen

Diese hygienische Anforderung betreffend die Raumluftqualität erfüllt der Betrieb bei Schimmeltest-Kontrollmessungen in Pausenräumen nicht immer. Teils wird diese sogar weit verfehlt. Schimmelsporen verdriften oftmals über die Verbindungstüren aus den bereits deutlich höher belasteten Vorfluren in Pausenräume. Die Verschleppung kontaminierter Stäube über mikrobiell verschmutzte Arbeitskleidung der Mitarbeiter erweist sich häufig als weiterer bedeutender Faktor bei der Kontamination der Raumluft in Pausenräumen mit Pilzsporen, die man in zeitlichem Zusammenhang mit Arbeitspausen festzustellt. Eine Quellenzuordnung für den Einzelfall gelingt in aller Regel nur anhand einer detaillierten messtechnischen Bestandsaufnahme (Schimmelpilztest).

In Pausenräumen misst man durchaus immer wieder Schimmelpilz-Immissionen, die der Hygieniker qualifiziert als „hygienisch bedenklich“ bewertet. Ebenso in büroähnlich genutzten und derart ausstaffierten Leitwarten. Beim Schimmeltest in hoch mitarbeiterfrequentierten Räumen erreichen die Schimmelpilz-Konzentrationen in nicht selten die Größenordnung von 104 bis 105 KBE/m3. Aspergillus fumigatus erweist sich immer wieder als bedeutende mikrobielle Komponente bei Hygienebeanstandungen in Sozialräumen. Sporen dieser Pilzspezies sind bekanntermaßen besonders gut schwebfähig und verteilen sich weiträumig (vgl. Kap. 5.3). Bei Aspergillus fumigatus handelt es sich um einen infektiösen Mikroorganismus der Risikogruppe 2, den der Verfasser in Pausenräumen gehäuft auftretend als „hygienisch inakzeptabel“ zu bewertet.

 

Schimmelpilze und Stäube in der Abfallwirtschaft

Schimmelpilze und Stäube in der Abfallwirtschaft

Abbildung 2: Verlaufskurve der Pilzsporenbelastungen bei einem Schimmeltest im Pausenraum eines Kompostwerks

Grundsätzlich gibt es zweiMöglichkeiten: Immissionen an Sporen aus höher belasteten Betriebsteilen, die unmittelbar an Leitwarten- und / oder Sozialbereichen angrenzen, organisatorisch oder abschottungstechnisch zu reduzieren. Oder in das Betriebsgebäude gelangte Schimmelpilze anhand technischer Lüftungsanlagen laufend wieder zu entfernen. Die relativ trägen Abklingverläufe der Schimmelpilzbelastungen nach Konzentrationsspitzen belegen allerdings folgendes: Lüftungsanlagen in Sozialräumen, die in aller Regel nach dem Verdünnungsprinzip arbeiten, sind oftmals nicht in der Lage, in die zu schützenden Räumlichkeiten verdriftete und / oder dort freigesetzte Schim-melpilze in angemessener Zeit wieder abzuführen (vgl. Kap. 5.4.1).

6 Expositionsermittlung in Sachen DME und Staub

Die Fraktionen des Einatembaren Staubes (E-Staub) und des Alveolengängigen Staubes (A-Staub) begrenzen die Technischen Regeln für Gefahrstoffe in Deutschland auf 10 mg/m3 bzw. 1,25 mg/m3. Dieselmotor-Emissionen (DME), die als krebserzeugend eingestuft sind, unterliegen dem Minimierungsgebot entsprechend dem Stand der Technik. Für DME galt bis 2004 eine technische Richtkonzentration (TRK) von 0,1 mg/m3 Elementarer Kohlenstoff (EC) im Feinstaub.

DME an Arbeitsplätzen in der Abfallwirtschaft sind von deutlich untergeordneter Bedeutung. Die vormals gültige TRK sollte heute nur noch in wenigen Ausnahmefällen erreicht oder überschritten werden. Die effiziente Abgasschadstofferfassung bei Lastkraftwagen macht sich hier eindeutig bemerkbar. Generell gab es aber auch in zurückliegender Zeit kaum Probleme mit DME in Abfall- und Recyclinganlagen. Höhere Fahrzeugfrequentierungen gibt es in diesen Betrieben im Regelfall nur in Anlieferungshallen, in denen normalerweise starke Staubquellen vorhanden sind. DME in der Luft lagern sich an gröbere Staubpartikel an, die relativ schnell sedimentieren, was dazu führt, dass sich auch die Konzentrationen gut schwebfähiger Feinstäube, zu denen Großteile der DME heute gehören, schnell vermindern.

Alveolengängige Stäube in der Abfallwirtschaft stellen an ständigen Arbeitsplätzen ebenfalls kein größeres Problem dar. Allgemein gilt, dass an technisch belüfteten Arbeitsplätzen feinere Staubpartikel in Luftstäuben dominieren. In nicht oder nicht effektiv belüfteten Arbeitsbereichen sind demgegenüber wesentlich mehr gröbere Partikel als Feinstäube in der Luft zu finden. Als Faustregel kann man überdies sagen, dass in der Abfallwirtschaft nur in solchen (ungeschützten) Bereichen übermäßige Staub- und DME-Belastungen auftreten, in denen man auch hohe Schimmelpilzbelastungen deutlich bis weit oberhab des TKW der TRBA 214 misst. In solchen Bereichen schreibt die TRBA 214 aufgrund der hohen Schimmelpilzbelastungen ohnehin Atemschutz vor (Halbmasken, Filterklasse P2).

Möglichen Gefährdungen durch E- und ggf. A-Staub und zeitweise erhöhten Dieselmotoremissionen z.B. in Zeiten mit vermehrter Fahrzeugfrequentierung und / oder bei ungünstigerer Lüftungssituation sollte bei Umsetzung der Forderung nach Atemschutz sicher entgegengewirkt werden können.

7 Diskussion und Empfehlungen

7.1 Betriebsbereiche ohne größere Probleme mit der Hygiene

Die Exposition der Mitarbeiter gegenüber Schimmelpilzen an ständigen Arbeitsplätzen in Abfallwirtschaftsbetrieben ist mit dem Stand der Technik heute gut beherrschbar.

In Betriebshallen sollte aufgrund der unvermeidbar hohen Schimmelpilzbelastungen generell Atemschutz getragen werden. Die Technik der Belüftung von Arbeitskabinen ist so weit ausgereift, dass eine dauerhaft sichere Einhaltung des Technischen Kontrollwerts der TRBA 214 auch bei komplizierten strömungstechnischen Randbedingungen, wie sie z.B. in Sortierkabinen gegeben sind, möglich ist.

Im Zusammenhang mit dem TKW muss darauf hingewiesen werden, dass dieser in Ermangelung eines entsprechenden standardisierten Bakterien-Messverfahrens nur für Schimmelpilze definiert ist. In Bereichen, in denen besonders hohe Aufkommen an Bakterien in der Luft festzustellen sind, ist der TKW kein adäquates Beurteilungsinstrument in Sachen Arbeitshygiene. Im Bereich der Kompostabsiebung in biologischen Abfallbehandlungsanlagen z.B. finden sich in Bioaerosolen weit überwiegend Boden-typische Bakterien (Actinomyceten). Die Bakterien-Konzentrationen überschreiten die Schimmelpilzgehalte in der Luft um das 10-fache oder mehr.

 

Schimmelpilze und Stäube in der Abfallwirtschaft

Schimmelpilze und Stäube in der Abfallwirtschaft

Abbildung 3: Bakterien– und Schimmelpilzsporenbelastungen in der Fahrerkabine eines älteren Radladers ohne Schutzbelüftungsanlage bei der Kompostabsiebung. Hohe Bakterien-Immissionen beim Befüllen der Siebanlage sind festzustellen.

 

7.2 Betriebsbereiche und Arbeitsverfahren mit Problemen bei der Arbeitshygiene

7.2.1 Betriebshallen mit außerordentlich hohen Belastungen durch Schimmelpilze

Probleme mit überhöhten Mitarbeiterexpositionen kann es in außerordentlich hoch belasteten Betriebshallen geben, in denen Schimmelpilzbelastungen deutlich größer 106 KBE/m3 auftreten und / oder wo besonders hohe Anteile an Aspergillus-Schimmelpilzen (A. fumigatus) in der Luft festzustellen sind. In Betriebshallen, in denen z.B. angerottete organische Abfälle zerkleinert und für die Kompostierung aufbereitet werden, können auch bei nur kurzzeitigem Öffnen von Kabinentüren hohe Schimmelpilz-Immissionen festzustellen sein. Eine Gefährdungsbeurteilung für diese Betriebe kann deshalb empfohlen werden.

7.2.2 Schimmelpilzbelastungen der Müllwerker bei der Abfallsammlung

Die Exposition der Müllwerker während der Abfallsammlung ist weiterhin ein Problemfeld, für das es bis auf weiteres keine technisch praktikable Lösung zu geben scheint.

7.2.3 Schimmelpilze in Sozialräumen und büroartig genutzten Leitwarten

Auch in Sozialräumen kann man immer wieder unerwünscht hohe Schimmelpilzbelastungen messen. Am häfigsten ist das der Fall, wenn diese Räumlichkeiten nicht in völlig separaten Gebäuden untergebracht und nur durch einzelne Flure von hoch belasteten Betriebshallen getrennt sind. In Fluren, die lediglich durch eine Verbindungstür von einer Betriebshalle wie z.B. einer Kompostwerkanlieferung getrennt sind, muss man bei einem Schimmeltest immer mit Belastungen in der Größenordnung von 105 Schimmelpilzen/m3 gerechnen. Eine Verteilung von Schimmelpilzen in daran angrenzende Sozialräume erscheint unvermeidbar. Die in Sozialräumen vorhandenen Lüftungsanlagen sind nicht in der Lage, Immissionen rasch wieder abzubauen. Dies führt dazu, dass in personenfrequentierten Pausenzeiten deutliche Anstiege der Schimmelpilzbelastungen festzustellen sind. Auch die Verschleppung von Schimmelpilzen über die Arbeitskleidung in Pausenräume hat sich als immer wieder feststellbarerer, bedeutender Einflussfaktor bei der Innenraumhygiene in diesen Bereichen erwiesen.

Eine technisch basierte Richtkonzentration für maximal zulässige Mikroorganismen-Konzentrationen entsprechend dem TKW der TRBA 214 ist für Sozialräume nicht etabliert. Der TKW gilt nur für technisch belüftete Arbeitsplätze, an denen es durch das Arbeitsverfahren bedingt zu einem Kontakt mit biologischen Arbeitsstoffen kommen kann. An die Hygiene in Pausenräumen sind deutlich höhere Anforderungen gestellt. Das Minimierungsgebot ist in Räumen, in denen Mitarbeiter essen und trinken und in denen Lebensmittel aufbewahrt werden, zu beachten.

7.2.4 Empfohlene Zielwerte betreffend die Hygiene in sensiblen Bereichen

Ein TKW-Analog oder einen „Zielwert“ für Pausenräume und andere Sozialräume wie z.B. Umkleiden oder für Büro-ähnlich ausgestattete und dieserart genutzte Schaltwarten gibt es nicht. In diesen Bereichen sollte man sich an den Vorgaben orientieren, die für Innenräume definiert sind. In Wohnräumen richten sich nicht nur die maximal zulässigen Schimmelpilz-Konzentrationen, sondern auch die Vorgaben an das detaillierte Schimmelpilzspektrum an den momentanen Hintergrundbelastungen in der Außenluft vor Ort aus. Die „Zielwertvorgabe“ bei Innenraummessungen auf Schimmelpilze ist konsequenterweise sehr variabel.

Das Labor für Arbeits- und Umwelthygiene hat für derartige Gutachtenangelegenheiten den folgenden „Zielwert“ definiert: der Sporengehalt in der Raumluft eines Pausenraumes sollte bei einem Schimmelpilztest die (erwartete) jahresmittlere Schimmelpilz-Außenluftkonzentration vor Ort nicht überschreiten . In ländlich geprägten Gebieten z.B. kann bezüglich der jahresmittleren Schimmelpilz-Außenluftkonzentration mit Werten zwischen 1,0 x 103 und 2,0 x 103 KBE/m3 gerechnet werden https://www.schimmelpilz-messungen.de/2017/07/06/in-der-umwelt-schimmelpilze-messen/. In Leitwarten, die büroähnlich genutzt werden, sowie in Weißbereichen sollte der Sporengehalt der Raumluft nicht mehr als eine Zehnerpotenz über den zu erwartenden jahresmittleren Schimmelpilz-Konzentrationen in der Außenluft vor Ort liegen.

Diese „Zielwertvorgaben“ können in Sozialräumen und Leitwarten heute oftmals nicht erfüllt werden.

8 Vorteile der Korrelierten Partikelzählung gegenüber den Verfahren nach IFA

Die Messung der Verlaufskurven der Schimmelpilz-Konzentrationen mit der Korrelierten Partikelzählung bewährt sich nunmehr seit über 20 Jahren als optimales Beurteilungsinstrument für technische Schutzmaßnahmen. Als plakatives Beispiel wird die folgende Radladerüberprüfung in einem Kompostwerk durch den Verfasser deises Beitrags genannt:

Bei dem Schimmelpilztest ergab die „traditionelle“ Schimmelpilzmessung (Kultivierung gem. IFA) zwar ein Messergebnis deutlich größer 5,0 x 104 KBE/m3 und damit eine TKW-Überschreitung. Anhand der Verlaufskurven der Schimmelpilz-Konzentrationen konnte man aber beweisen, dass in der Kabine nur kurzzeitige Konzentrationsspitzen auftreten und die Kabinenbelüftung einer Belastungspl-teaubildung im Schichtverlauf effektiv entgegenwirkt. Die Belastungsspitzen im Führerhaus fielen zeitlich mit dem Öffnen der Fahrertür in belasteten Arbeitsbereichen zusammen (Abb. 1). Die Lüftungsanlage wurde aufgrund der Lüftungskenndaten als „sehr gut wirksam“ bewertet. Die aufgrund einer deutlichen TKW-Überschreitung erforderlichen Maßnahmen zur Reduzierung der Schimmelpilz-Immissionen in die Fahrerkabine konnten auf Organisatorisches begrenzt werden.

Anmerkung: Der Autor ist als promovierter Mikrobiologe und bei der IHK Hannover Öffentlich bestellt und vereidigt als Sachverständiger für Schimmelpilze und Feuchtigkeit in Innenräumen. Er ist als Gutachter u.a. für Arbeitshygiene und Umwelthygiene deutschlandweit und in Sachen Schimmel in der Wohnung in Hannover und Niedersachsen tätig.

Informationen zum Thema testen und messen von Schimmelpilzen im Innenraum finden Sie hier https://www.advisan.net/testen-und-messen-von-schimmel-in-der-wohnung/

9 Literatur

BIA (Hrsg.) 2002 Nr. 9420: Verfahren zur Bestimmung der Schimmel-pilz-konzentration in der Luft am Arbeitsplatz. (Kenn-zahl 9420). In: BIA-Arbeitsmappe – Messung von Gefahrstoffen Bielefeld: Erich Schmidt Verlag. Ausgabe 2002, 18. Lfg. 4/97
Bekanntmachung des BMA 2007 Ausgabe September 2013: Die TRBA 214. Abfallbe-handlungsanlagen einschließlich Sortieranlagen in der Abfallwirtschaft. Bundesarbeitsblatt

Felten, C., Küppers, M., Lösing, R., Missel, T. und Willer, E. 2004 Schutzwirkung partikelfiltrierender Atemschutzgeräte gegen Mikroorganismen – ein Feldversuch in der Abfallwirtschaft. Ergo-Med 3/2004, S. 70-76

Felten, C., Albrecht, A., Missel, T. und Willer, E. 2006 Schimmelpilzkonzentrationen an Arbeitsplätzen in Kompostierungsanlagen im Vergleich zum technischen Kontrollwert der TRBA 211. Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, FB 1081, 2007, ISBN-10: 3-86509-593-3, ISSN 1433-2086

Missel, T. und Felten, C. 2006 Wirksamkeitsüberprüfung Technischer Schutzmaß-nahmen in der Abfallwirtschaft mit der Korrelierten Partikelzählung. Ergo-Med Nr. 3 06/2006, S. 84-89

Missel, T. und Hartung, J. 2002 Die Korrelierte Partikelzählung als indirektes Messverfahren für luftgetragene Mikroorganismen an Arbeitsplätzen. In: Tagungsband der Frühjahrstagung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dortmund / Berlin 06/2002 Tb130, ISBN 3-89701-921-3, ISSN 1433-2132

Missel, T. und Hartung, J. 2005 Partikelzählung zur Erfassung von Schimmelpilzen in der Arbeitsplatzatmosphäre. (Projekt Fb 1043). Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – Forschung 2005, ISSN 1433-2086, ISBN 3-86509-298-5

Anschrift des Verfassers:
Dr.-rer. nat. Thomas Missel
Labor für Arbeits- und Umwelthygiene
Tiefe Trift 6
D-30916 Isernhagen
Telefon +49 5139 9824 501
E-Mail info@schimmelpilz-messungen.de